Nach Jogger-Tod: Problembärin bekommt Gnadenfrist

Nach Jogger-Tod: Problembärin bekommt Gnadenfrist
Nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger im italienischen Trentino ist der Abschussbefehl für die Bärin vom Gericht gestoppt worden

Für die Bärin, die vor einer Woche einen 26-jährigen Jogger in den Wäldern der norditalienischen Alpenregion Trentino angegriffen und getötet hat, sind die Tage wohl gezählt: Vorerst aber gibt es für die als "JJ4" bezeichnete Bärin eine Gnadenfrist. Ein italienisches Gericht hat den Abschussbefehl für die als"JJ4" bezeichnete Bärin vorerst ausgesetzt. 

Damit hat man der Berufung, die mehrere Tierschutzvereine eingebracht hatten, vorerst stattgegeben. Eine Niederlage für den Regionalpräsidenten der Provinz, der den Abschussbefehl erlassen hatte.

Als Täter identifiziert

Ermittler der Stadt Trient konnten über DNA-Spuren an der Leiche des Läufers Andrea Papi die  bereits bekannte Problembärin als Verantwortliche für den Tod des Joggers identifizieren. Sie ist die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen Problembären Bruno.

Touristen verängstigt


Der Vorfall hat die Trentiner Behörden auf den  Plan gerufen. Vor allem Gäste in der bekannten Tourismusregion zeigten sich angesichts der unerwarteten Bedrohung alarmiert. Jetzt soll die Zahl der in den dortigen Wäldern ansässigen Bären von 100 auf 50 halbiert werden.   Problembären wie jene, die den Jogger  überfiel, sollen getötet werden. Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti  will sofort drei Bären erlegen lassen,  die bereits Menschen angegriffen haben.

Nach Jogger-Tod: Problembärin bekommt Gnadenfrist


Bedenken von Tierschützern

Umwelt- und Tierschützer  haben dagegen Bedenken. Mit „Life Ursus“ wurde in den vergangenen Jahren die Wiederansiedlung von Bären in der Region stark gefördert. Das Projekt hatte schon 1999 mit Unterstützung der EU  begonnen.

Aus Slowenien geholt

Zehn Bären aus Slowenien wurden in der Region ausgesetzt, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde. Ursprünglich hatte man eine Population von 50 Tieren geplant. Doch die Tiere lebten sich besser als erwartet in der Alpenregion ein und bekamen auch reichlich Nachwuchs. Inzwischen sind es also doppelt so viele Bären wie zu Beginn des Projekts. 

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