Asiatische Elefanten können mit den Lippen quietschen

Die chinesischen Wanderelefanten bei einer Ruhepause
Österreichische Verhaltensbiologinnen entdeckten neue Geräusche: Das Quietschen kommt nicht vom Rüssel.

Elefanten können nicht nur ein „Törööö“ trompeten, sondern auch hohe Quietschlaute von sich geben. Dazu nutzen sie ihre Lippen, wie die Verhaltensbiologinnen Veronika Beeck und Angela Stöger von der Universität Wien im Fachjournal „BMC Biology“ schreiben.

Kompliziertes soziales Systerm

Lautsignale seien für Elefanten extrem wichtig, weil sie in einem vielschichtigen sozialen System lebten, teilte die Universität am Mittwoch mit. Was man derzeit auch bei den asiatischen Elefanten sehen kann, die durch Südchina wandern und gerade auf einen zehnjährigen Elefantenbuben warten, der sich von der Gruppe absentiert hat. Die Mütter quietschen, damit er endlich aufschließt.

Elefanten in Nepal


Beobachtet wurden die extrem hohen Quietschlaute mittels einer akustischen Spezialkamera mit 48 Mikrofonen bei asiatischen Elefanten in Nepal, wenn sie aufgeregt waren. „Unsere Bilder zeigten eindeutig, dass der Quietschlaut aus dem Mund und nicht aus dem Rüssel kommt“, so Beeck. Das verdeutliche, wie flexibel diese Tiere in der Lautproduktion seien. Elefanten könnten sogar neue Laute lernen. Ein asiatischer Elefant in einem koreanischen Zoo habe durch das Nachahmen der Kommandos seines Trainers mehrere Worte auf Koreanisch gelernt.


Zuletzt hatte sich die Forschung auch an der Universität Wien unter anderem mit dem tiefen Grollen der Elefanten beschäftigt, deren Grundschwingung bis in den Infraschallbereich hineinreicht, also unter die Hörschwelle des Menschen. Diese Laute produziert der Elefant mit seinen massigen Stimmbändern.

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