Anschlag auf Moschee in Nigeria: Mindestens 5 Tote
Zusammenfassung
- Mindestens fünf Tote und 35 Verletzte bei mutmaßlichem Selbstmordanschlag auf Moschee in Maiduguri, Nigeria.
- Hintergrund: Anhaltende Gewalt gegen Religionsgemeinschaften, zuletzt Entführungen von Schülern und Gläubigen.
- Islamistische Gruppen wie Boko Haram und ISWAP verüben seit Jahren Angriffe auf Zivilisten und religiöse Einrichtungen.
In Nigeria reißt die Gewalt gegen Religionsgemeinschaften nicht ab. Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf eine Moschee sind am Mittwoch mindestens fünf Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden. Ein Attentäter habe während des Abendgebets in der Stadt Maiduguri einen Sprengsatz gezündet, teilte die Polizei mit. Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaates Borno im Nordosten des Landes. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat.
"Niemand weiß, was passiert ist"
Die Explosion in der Al-Adum-Moschee ereignete sich gegen 18.00 Uhr Ortszeit, als sich die Gläubigen zum Gebet versammelten. Augenzeugen berichteten von panischen Szenen. Die Opfer seien in zwei Krankenhäuser gebracht worden. "Niemand weiß, was passiert ist", sagte der Marktleiter Masta Dalori. "Es war während des Gebets, als die Bombe explodierte." Die Polizei sperrte das Gebiet ab. Sprengstoffentschärfungsteams seien im Einsatz, sagte ein Sprecher.
Erst Ende November wurden 200 Schüler entführt
Erst Ende November waren über 200 Schüler einer katholischen Schule entführt worden. Wenige Tage zuvor waren 38 Gläubige aus einer Kirche im Bundesstaat Kwara verschleppt worden. US-Präsident Donald Trump hatte Nigeria vorgeworfen, dort würden Christen verfolgt, und mit einem Militäreinsatz gedroht.
Der Gouverneur des Bundesstaates Borno, Babagana Zulum, verurteilte den Anschlag auf die Moschee als zutiefst verabscheuungswürdig, barbarisch und unmenschlich. Ein Gotteshaus anzugreifen, sei eine Entweihung seiner Heiligkeit. In der Region kämpfen die islamistische Miliz Boko Haram und deren Ableger ISWAP seit 15 Jahren für die Einführung einer ultraorthodoxen Form der islamischen Scharia und gegen westliche Bildung. Ihre Angriffe richten sich immer wieder gegen Zivilisten, Moscheen und Märkte. Im vergangenen August etwa wurden bei einem Angriff auf eine Moschee im Bundesstaat Katsina mindestens 50 Menschen getötet.
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