Annonce auf LinkedIn: Queen sucht Social-Media-Manager

Die britische Monarchin sucht einen Experten für das Social Web – Mittagessen im Palast inklusive.

„Head of Digital Engagement“ steht in der Beschreibung, und der Arbeitgeber ist ein höchst angesehener: The Royal Household, Buckingham, Großbritannien – vulgo die Queen – sucht auf der Jobplattform LinkedIn nach einem Experten, der die Social-Media-Agenden des Palasts übernimmt.

„Ihre Postings werden von Millionen gesehen“, steht in der Beschreibung für die Stelle, die mit bis zu 50.000 Pfund – knapp 60.000 Euro – im Jahr vergütet wird; die Mittagessen sind inkludiert. 37,5 Stunden wöchentlich muss man dafür arbeiten; die Wochenenden sind frei. „Egal, ob Sie einen Staatsbesuch, eine Preisverleihung oder einen royalen Auftritt begleiten, Sie stellen sicher, dass unsere Digitalkanäle stets Interesse hervorrufen und über eine große Reichweite verfügen.“ Die Reichweite ist tatsächlich nicht zu verachten: Mehr als 4 Millionen Follower haben die Royals auf Twitter – da ist jeder Tippfehler ein ziemlich großes Fettnäpfchen.

Turbulente Zeiten

Die Stellenausschreibung kommt zu einer Zeit, in der die Royals nach einer recht langen Phase der ruhe wieder mit Kritik konfrontiert sind: Die Negativschlagzeilen rund um Prince Andrew, den Lieblingssohn der Queen, machen dem Palast zu schaffen. Die Amerikanerin Virginia Giuffre wirft ihm bekanntlich vor, sie vor fast 20 Jahren als Minderjährige zweimal missbraucht zu haben. Giuffre war eines der Opfer von Jeffrey Epstein, der im August im Gefängnis Suizid beging – einem Freund Andrews. Epstein wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben.

Bis Freitagnachmittag hatten sich via LinkedIn bereits 200 Personen auf die Stelle beworben. Für Arianne Chernock, Professorin für moderne britische Geschichte in Boston, gibt es wegen des Andrew-Skandals „eine neue Dringlichkeit“, den Außenauftritt der Royals zu verbessern, wie sie der New York Times sagte. Eine Social- Media-Veteranin sagte dem Blatt zudem, dass das Gehalt für die Stelle jedenfalls ziemlich niedrig sei: Es sehe nach einem „ziemlich hohen Maß an Verantwortung aus“, die man da umgehängt bekomme, so die amerikanische PR-Beraterin Jen Danzi.

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