Abholzung des Amazonas in Brasilien auf Rekordniveau
Der größte Regenwald der Erde schwindet. Und zwar immer schneller: Rund 360 Quadratkilometer Regenwald sind im brasilianischen Amazonasgebiet allein im Jänner durch Abholzung vernichtet worden. Das ist der höchste Wert für diesen Monat seit 2015.
Zu dieser Erkenntnis kam das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe), das regelmäßig Satellitenbilder auswertet und die Veränderungen des Waldes in Echtzeit untersucht. Die Zahlen des Inpe geben so einen Hinweis darauf, wie sich die offizielle Entwaldungsrate bezogen auf ein Jahr entwickeln könnte.
Die abgeholzte Fläche in der Region zwischen August 2020 und Juli des Vorjahres betrug dem Inpe zufolge 13.235 Quadratkilometer. Dies sind 22 Prozent mehr im Vergleich zum Zeitraum August 2019 bis Juli 2020. Es war die größte abgeholzte Fläche seit 2008.
Heimat von 10 Prozent aller Tierarten
Der Amazonaswald gilt mit seinen sieben Millionen Quadratkilometern als der größte zusammenhängende Regenwald der Welt. Seine Ausdehnung entspricht einer Entfernung von Berlin nach Bagdad, der Hauptstadt des Irak. Die Fläche erstreckt sich über neun Staaten Südamerikas, und ist Lebensraum von zehn Prozent aller auf der Welt lebenden Arten. Amazonien ist zugleich Heimat von rund 320 indigenen Bevölkerungsgruppen.
Erst im Herbst bei der UN-Klimakonferenz COP26 hatte die brasilianische Regierung angekündigt, die illegale Abholzung des Amazonaswaldes bis 2028 zu beenden. Experten schenken diesem Versprechen jedoch wenig Glauben, und die jüngsten Daten scheinen ihnen Recht zu geben: Der brasilianische Präsidenten Jair Bolsonaro gilt als Umweltsünder, er geriet 2019 aufgrund verheerender Brände im Amazonasgebiet in die Kritik. Umweltschützer werfen ihm vor, die Brände in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für Landwirtschaft, Rinderweiden, Holzgewinnung, Soja- und Zuckerrohrplantagen zu erschließen.
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