Pizzakarton statt Ortstafel: Ortschef ortet Wiederbetätigung

Pizzakarton statt Ortstafel: Ortschef ortet Wiederbetätigung
Vorarlbergs erste nachhaltige Ortstafel wurde gestohlen. Unbekannte ersetzten Holzschild von Hard durch Pizzakarton.

Erst am Donnerstag hatte die Gemeinde Hard (Bezirk Bregenz) das "erste nachwachsende Ortsschild Vorarlbergs" aufgestellt, nun wurde die hölzerne Tafel gestohlen.

Laut einem Bericht des ORF Vorarlberg ersetzten Unbekannte diese durch einen Pizzakarton.

Der Vorfall sei der Polizei gemeldet worden, so Hards Bürgermeister Martin Staudinger (SPÖ) gegenüber dem Rundfunk. Er stellte wegen eines hinterlassenen Hinweises zudem als weiteres Delikt Wiederbetätigung in den Raum.

Das von einer Kärntner Firma entwickelte Holzschild besteht aus Bambus, der Steher aus Accoya, einem modifizierten Holz. Halten soll das kompostierbare Schild 25 Jahre, der Steher sogar 50 Jahre.

Staudinger, der künftig nur mehr Verkehrsschilder aus nachhaltigen Materialien in seiner Gemeinde aufstellen will, sprach in einer Aussendung am Freitag von einem "Vorreiterprojekt".

Laut dem Hersteller weist ein Bambus-Schild gegenüber einem aus Aluminium eine Emissionsersparnis von über 20 Kilogramm CO2-Äquivalente auf. Auch Farben und Folien seien umweltschonend, hieß es.

Hard budgetierte für die schrittweise Erneuerung seiner über 2.000 Verkehrs- und Zusatztafeln jährlich 6.000 Euro. Mit geringem Kostenaufwand könne so eine Einsparung von 45 Tonnen CO2 erreicht werden.

An der Stelle des Schilds prangte nach der Nacht auf Samstag jedoch ein Pizzakarton. Unbekannte hatten darauf notiert: "No Hard feelings. Wächst eh nach. Lustenau 88er's".

Die Vorarlberger Polizei bestätigte gegenüber der APA, dass bei der gemeindeeigenen Sicherheitswache eine entsprechende Anzeige bearbeitet werde, die Landespolizei habe bei der Spurensicherung unterstützt.

Der Bürgermeister betonte gegenüber dem ORF, es handle sich um schweren Diebstahl, kein Kavaliersdelikt. Aufgrund der Zahlenkombination in der Notiz, die in rechten Kreisen als Hitlergruß verwendet wird, hielt er zudem eine Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz für möglich. Das Schild soll jedenfalls umgehend ersetzt werden.

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