Tourismus: Rekordsommer geht nahtlos in den Skiwinter über

Herbst im Pillerseetal voller Vielfalt
Der August brachte Tirols Beherbergungsbetrieben erneut ein Plus. Am Gletscher starten indes bereits die Lifte.

Schneefallgrenze. Das Wörtchen, das jedem Sommerliebhaber Schauer über den Rücken jagt, findet sich in den Wetterprognosen für Tirol in den kommenden Tagen. Konnte man hier am vergangenen Wochenende bei Temperaturen um die 30 Grad noch baden, schickt nun bereits der Winter Vorboten ins Hochgebirge.

Ein guter Zeitpunkt, um über die touristische Sommersaison Bilanz zu ziehen. Auf die Zahlen für den September muss man noch einen Monat warten, jene für den August liegen aber seit Mittwoch vor. Und der ist nicht nur der wichtigste Monat im Sommer.

Neue Höchstwerte

Im Vorjahr gab es im August mit 6,37 Millionen Nächtigungen mehr als in jedem Wintermonat. Und diese Zahlen wurden heuer mit 6,46 Millionen Nächtigungen (+1,3 Prozent) noch getoppt. Auch bei der Zahl der Gäste (1,68 Millionen) gab es im heurigen August im Vergleich zum Vorjahr – immerhin der bisherige Rekordsommer in Tirol wie Österreich – eine Steigerung: +3,1 Prozent.

Noch ohne die Nachsaison im September und Oktober gerechnet, ist Tirol voll auf Kurs für einen weiteren Sommer der Rekorde: Mit bis dato 4,9 Millionen Urlaubsgästen (+2,9 Prozent), die 17,3 Millionen Nächtigungen (+1,5 Prozent) generiert haben. 

Während der Großteil der Hoteliers wohl auf noch ein paar schöne Herbstwochen hofft, startet in Tirol bereits der Winterbetrieb – wenn auch nur am Gletscher.

Womit Tirol punktet

„Es ist das Besondere an Tirol, dass bei uns eine Saison in die andere übergreift“, sagt Karin Seiler, Chefin der Tirol Werbung, die darin einen Erfolgsfaktor sieht. Am Hintertuxer Gletscher fahren am Samstag die ersten Lifte an. Donnerstagmittag präsentierte sich das Skigebiet bei Schneetreiben und Minus-Graden bereits winterlich.

Hintertuxer Gletscher Webcam

Am Hintertuxer Gletscher fällt vor dem Saisonstart am Samstag Schnee.

Ebenfalls am Samstag geht es am Pitztaler Gletscher los. Je nach Wetterlage folgt „Anfang Oktober“ der Ötztaler Gletscher, der am 25. und 26. Oktober dem Auftakt für den Skiweltcup die Bühne bieten wird. 

Am Kaunertaler Gletscher startet der Liftbetrieb am 3. Oktober, am Stubaier Gletscher eine Woche darauf, „vielleicht auch ein paar Tage früher“, sagt Geschäftsführer Reinhard Klier, der auch als Sprecher der Tiroler Seilbahnbranche fungiert. 

Gedämpfter Gletscherschwund

In seinem Skigebiet gab es im Vorjahr eine Rekordschmelze des „ewigen“ Eises. „Heuer war es weniger als befürchtet.“ Österreichs Gletscher waren Anfang Juli – so früh wie nie zuvor – schneefrei. Dass dann jede Menge Niederschlag kam, dürfte den Gletscherschwund gedämpft haben. 

Dem Sommertourismus hat dieses Juli-Wetter eine Delle versetzt, die aber in Summe eine Rekordsaison nicht verhindern wird. Für Seiler zeigt das, „dass der Tourismus in Tirol in Zeiten, in denen andere Branchen schwächeln, eine hohe Stabilität hat.“

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