Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Pflegerinnen in Tirol

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Pflegerinnen in Tirol
Eine Bewohnerin soll eine Nacht lang auf Bettpfanne gelegen haben. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Pflegerinnen eines Pflegeheimes im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Eine Sprecherin der Anklagebehörde bestätigte der APA einen Bericht des ORF Tirol. Offenbar war eine bettlägerige Heimbewohnerin im vergangenen Dezember auf einer Bettpfanne gelagert worden. Im Anschluss sei die Pfanne aber nicht mehr entfernt worden, hieß es. Das Personal habe den Fehler am nächsten Tag bemerkt.

"Die Frau hatte offene Wunden, die lange brauchten, um zu heilen", erklärt die Sprecherin der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Julia Klingenschmid, am Freitag. Die Vorkommnisse würden einen "Anfangsverdacht" begründen. Die Polizei sei mit Ermittlungen beauftragt worden.

Verwarnungen, aber keine Kündigungen

Die betroffene Gemeinde als Trägerorganisation hatte zuvor Anzeige erstattet, nachdem die Pflegeabteilung des Landes im Zuge einer Untersuchung ersucht hatte, "die Einleitung entsprechender Schritte zu prüfen." 

Das Team im Pflegeheim arbeitete den Vorfall laut dem Bürgermeister direkt auf und habe auch Maßnahmen gesetzt. Er als Bürgermeister sei aber zunächst nicht informiert worden. Die Gemeinde als Heimträger habe Verwarnungen, aber keine Kündigungen ausgesprochen. Eine Pflegerin der betroffenen Station hatte bereits vor der Anzeige selbst gekündigt. Ob dabei ein Zusammenhang bestand, war unklar.

"Da ist sicher ein Fehler passiert"

Georg Berger von der Arbeitsgemeinschaft Tiroler Altenheime bedauerte indes den Vorfall: "Grundsätzlich ist da sicher ein Fehler passiert. Das sind keine Dinge, die täglich in einem Heim vorkommen." Er habe aber den Eindruck, "dass man sehr offensiv mit dieser Thematik umgegangen ist und die Dinge aufgearbeitet hat."

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