Nach Riss vor Wohnhaus: Risikowolf in Tirol zum Abschuss freigegeben
Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung hat am Mittwoch mit einer Verordnung einen Wolf in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) zum Abschuss freigegeben. Vergangenes Wochenende war in unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses ein Rotwildkadaver entdeckt worden, zudem wurde im Siedlungsgebiet zwei Mal ein Wolf gesichtet und fotografiert.
Damit sei die Voraussetzung zur Entnahme eines Risikowolfs gegeben, hieß es in einer Aussendung.
Im Jänner sei anhand von Rotwildkadavern in Söll (Bezirk Kufstein) und Kirchdorf (Bezirk Kitzbühel) zudem bereits jeweils ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen worden.
26 Wölfe 2023 in Tirol nachgewiesen
Ob es sich nun um dasselbe Tier handelte, war nicht bekannt. Im Vorjahr waren in Tirol mindestens 26 verschiedene Wölfe genetisch bestätigt worden. Die nunmehrige Abschussverordnung gilt ab Mitternacht für die Dauer von acht Wochen. Die Jägerschaft sei informiert. Die Bevölkerung war zudem aufgerufen, dem Land allfällige Sichtungen und Beobachtungen zu melden.
Im Vorjahr war im Tiroler Landtag eine Gesetzesnovelle beschlossen worden, die eine Tötung mittels Verordnung und nicht mehr per Bescheid erlaubt. Vorangegangene Bescheide waren vom Gericht mehrmals aufgehoben worden, nachdem Umweltschutzorganisationen diese erfolgreich beeinsprucht hatten.
Die Abschussverordnung gilt nun für einen Wolf - und nicht für ein Individuum. Diese und ähnliche Regelungen in den Bundesländern sorgen laufend für rechtliche und politische Debatten. Die EU-Kommission hatte zuletzt Signale in Richtung Senkung des Schutzstatus des Wolfs gegeben.
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