Stmk: Frau verletzt Ex-Freund mit Messer, dürfte selbst Gewaltopfer sein

Notarztauto
Ermittlungen deuten auf fortgesetzte häusliche Gewalt gegen die 32-Jährige hin.

Ein 34-Jähriger ist in der Nacht auf Sonntag im obersteirischen Fohnsdorf offenbar von seiner früheren Freundin mit einem Messer lebensgefährlich verletzt worden. Die Frau hatte selbst noch per Telefon die Rettung alarmiert. Sie wurde festgenommen, schwieg aber ebenso wie ihr Ex-Lebensgefährte. 

Laut Landespolizeidirektion liege der Verdacht nahe, dass die 32-Jährige selbst Opfer fortgesetzter häuslicher Gewalt gewesen war. Der Mann ist nach einer Not-OP außer Lebensgefahr.

Mann außer Lebensgefahr

In der Nacht auf Sonntag war es aufgrund des Notrufs der 32-Jährigen zu einem Einsatz von Rettung und Polizei in Fohnsdorf (Bezirk Murtal) gekommen, teilte die Landespolizeidirektion mit. Polizisten stellten die Tatwaffe, ein etwa 20 Zentimeter langes Küchenmesser, sicher. Dieses wird nun kriminaltechnisch untersucht. 

Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung ins LKH Judenburg gebracht, wo er noch am Wochenende notoperiert wurde. Aktuellen Informationen zufolge ist der 34-Jährige außer Lebensgefahr. Die Frau wurde festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Leoben eingeliefert.

Frau könnte selbst Gewaltopfer sein

Die Außenstelle Niklasdorf des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark vernahm die beiden. Während die Frau bei ihrer ersten Einvernahme eine aktive Stichbewegung in Richtung ihres Ex-Lebensgefährten leugnete, verweigerte der 34-Jährige seine Aussage sowie die Mitwirkung an einer gerichtsmedizinischen Untersuchung. Das Ex-Paar war bisher polizeilich unbescholten. 

Die Ermittlungen ergaben jedoch den Verdacht, dass die Frau selbst Gewaltopfer ist. Laut Polizei sind noch weitere Erhebungen im Gange. Gegen beide wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen.

Die Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Telefonnummer der steirischen Frauenhäuser lautet 0316-429900. Der steirische Männernotruf für Männer in Krisen- und Gewaltsituationen ist unter 0800-246247 erreichbar, das psychiatrische Krisentelefon PsyNot unter 0800-449933.

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