SPÖ-Lercher schafft es in den Landtag: "Da gab's keine Reibereien"
"Keiner will meinen Platz", witzelt Max Lercher, als Frauenvorsitzende Elisabeth Grossmann der Mikrofone wegen den Platz mit Klubobmann Hannes Schwarz wechselt.
Dabei dreht sich doch fast alles an diesem Montag um Lercher und Frage, hat der Neo-SPÖ-Landesparteiobmann nun ein Mandat im Landtag Steiermark oder nicht?
Kurze Antwort: Ja, Lercher hat seinen Landtagssitz. Rund 20 vor ihm auf der Regionalwahlkreisliste 4 Gereihte haben verzichtet. "Das ist nicht selbstverständlich", betont der 38-Jährige und bedankt sich. "Das ist ein sehr großer Vertrauensvorschuss für mich."
Erst seit Sonntagabend sei die Suche nach einem Landtagsmandat abgeschlossen, schildert Lercher. "Das war sehr viel Vorschussvertrauen. Da gab's keine Reibereien."
Zwei Frauen im Bundesrat
Allerdings wird durch die Neuaufstellung einer fertigen Wahlliste das Reißverschlussprinzip, wonach sich Männer und Frauen in der Reihenfolge abwechseln, durchbrochen. Das soll durch zwei Frauen im Bundesrat ausgeglichen werden, die Mandate bekommen Gabriele Kolar - die bisherige 2. Landtagspräsidentin verzichtete ebenfalls auf ihr Landtagsmandat - und Bernadette Kerschler.
Auch die SPÖ hatte sich der FPÖ als Juniorpartner in der Regierung angeboten. Kurzzeitig schien es Beobachtern so, als würde die FPÖ mit Mario Kunasek darauf eingehen wollen, der Schwenk zur ÖVP kam plötzlich.
Warum kein Blau-Rot?
Warum das so passiert sei, müsste "die FPÖ erklären", kommentiert Lercher am Montag. "Was da an Gründen behauptet wird, sind Gründe, die erfunden worden sind, damit man der freiheitlichen Basis nicht erklären muss, warum man doch nicht mit uns will." Unter anderem wurde eine Demonstration der sozialistischen Jugend gegen Blau-Rot ins Treffen geführt.
Ab kommenden Mittwoch sitzt die SPÖ mit zehn Abgeordneten in Opposition. Da sich FPÖ und ÖVP zusammen tun, verliert die Sozialdemokratie erstmals seit 1945 ihren Platz in der Landesregierung.
Lercher, seit 5. Dezember geschäftsführender Parteiobmann, kündigt "Kontrolle" der blau-schwarzen Koalition an, deren Programm er erst bewerten wolle, wenn es fertig auf dem Tisch liege.
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