Deckeneinsturz in steirischer Schule: Zu dicker Putz soll Ursache sein

Deckeneinsturz in steirischer Schule: Zu dicker Putz soll Ursache sein
Die Nägel konnten der erhöhten Traglast nicht standhalten. Das Schulgebäude soll im Herbst wieder genutzt werden.

Nach dem Einsturz der Zimmerdecke in einer Schule im obersteirischen Bruck/Mur im Mai ist nun die Ursache klar. 

Eine zu dicke Putzstärke dürfte zu einer Überbelastung der Deckenunterkonstruktion geführt haben, so die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) am Dienstag.

Weitere Deckenöffnungen sollen zeigen, wie der Verputz in restlichen Gebäude beschaffen ist, die Statik aller Räume werde geprüft. 

Schulgebäude ab Herbst wieder in Betrieb

Der Schulbetrieb soll mit Schulbeginn im Herbst wieder aufgenommen werden können. Zu dem Deckeneinsturz in der BHAK/BHAS/BAfEP Bruck an der Mur war es in der Nacht auf den 23. Mai gekommen. 

Verletzt wurde niemand, doch sowohl Mobiliar als auch technische Einrichtungen wurden beschädigt. Laut der BIG konnten die Nägel, mit denen der Deckenunterbau befestigt war, der erhöhten Traglast nicht standhalten.

Weitere Zimmerdecken geöffnet

In den vergangenen drei Wochen wurden stichprobenartig weitere Decken geöffnet. In den bisher geprüften Räumen zeige sich die Putzstärke jedoch im Normbereich

"Wir vermuten, dass die Putzschicht schon bei der Errichtung des Gebäudes so umfangreich aufgetragen wurde", hieß es vonseiten der BIG. Weitere Deckenöffnungen sollen sicherstellen, dass kein weiterer Zwischenfall droht.

Die Sanierung findet in Abstimmung mit der Bildungsdirektion Steiermark und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung statt. Der reguläre Schulbetrieb soll voraussichtlich mit Beginn des Herbst-/Wintersemester 2024/2025 wieder aufgenommen werden können. Bis dahin steht für alle Schulen des Brucker Bundesschulenclusters ein Ausweichquartier in den Räumlichkeiten der HTL Kapfenberg zur Verfügung.

Ferien werden für Inspektionen genutzt

Vonseiten der BIG wurde betont, dass man mit Beginn der Schulferien 2024 alle Schulgebäude, die in der Zeit von 1965 bis 1975 errichtet wurden, evaluieren und dort statische Untersuchungen bis Ende des Sommers durchführen werde.

Auch wurde darauf hingewiesen, dass im Abstand von drei bis maximal fünf Jahren eine Zustandserfassung aller Gebäude und Standorte durch BIG-internes Personal erfolgt.

Die letzte Zustandserfassung im Bundesschulencluster Bruck/Mur habe im Juli 2021 stattgefunden, "zu diesem Zeitpunkt waren keine Schäden an der Decke erkennbar", wurde festgehalten.

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