Der Umsturz in der steirischen ÖVP: Wie lief er wirklich ab?
Im Hof des Landhauses saß ein Harfinist neben der Eiskrippe, einer Attraktion im Grazer Advent, und spielte unermüdlich Leonard Cohens "Halleluja".
Der enge Kreis der ÖVP, der im ersten Stock des Landhauses zusammensaß, wird die Dauerschleife nicht gehört haben, denn die Türen waren fest verschlossen: Journalistinnen und Journalisten hatten im Freien zu warten, mehr Nähe ließ die Regie der Schwarzen nicht zu.
Reden wollte ohnedies kein Mitglied des ÖVP-Landesparteivorstandes an diesem Montagabend. Man wählte nach dem Ende der Sitzung lieber einen der vielen Hinterausgänge, um nur ja nicht in Mikrofone laufen zu müssen.
Christopher Drexler verließ das Landhaus ebenfalls auf diese Weise. Da war der 53-Jährige bereits nicht mehr ÖVP-Landesparteiobmann.
Manuela Khom, 61-jährige Obersteirerin, war schon zur geschäftsführenden Parteiobfrau gekürt worden. Sie wird in der ersten FPÖ-ÖVP-Koalition des Bundeslandes auch Vizelandeshauptfrau neben Landeshauptmann Mario Kunasek.
Den aufkommenden Sturm ignoriert
Doch wie kam es zu dem Umsturz in der Steirer-VP, den Drexler, mit nur etwas mehr als zwei Jahren Amtszeit einer der am kürzest dienenden Landeshauptleute, offenbar selbst nicht kommen sah? Oder zumindest versuchte, den Sturm durchzutauchen?
Kommentare