Finanzaffäre der FPÖ Graz: Weitere Anzeige gegen Landespolitiker

Politiker im Landtag vor Computer
Grazer Politiker zeigte FPÖ-Landtagspräsident Gerald Deutschmann an, Staatsanwaltschaft stellte Antrag auf Auslieferung.

Zusammenfassung

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  • Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat einen neuen Antrag auf Auslieferung von Gerald Deutschmann gestellt, um Ermittlungen im Zusammenhang mit der FPÖ Graz-Finanzcausa zu ermöglichen.
  • Deutschmann wurde bereits im März 2024 wegen eines ähnlichen Falls ausgeliefert, und es besteht der Verdacht auf versuchte Bestimmung zur Verletzung des Amtsgeheimnisses.
  • Die Abstimmung über die Aufhebung von Deutschmanns Immunität im steirischen Landtag ist für den 18. März angesetzt, wobei mehrere Parteien bereits ihre Zustimmung signalisiert haben.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat im Zusammenhang mit der Finanzcausa bei der FPÖ Graz einen neuerlichen Antrag auf Auslieferung des mittlerweile Ersten Landtagspräsidenten Gerald Deutschmann (FPÖ) gestellt.

Für Deutschmann hatte es bereits ein Ersuchen zur Aufhebung der Parlamentarischen Immunität im Zusammenhang mit der FPÖ Graz-Finanzcausa gegeben.

Er wurde im März 2024 schon einmal ausgeliefert. Damals ging es um den Hausbau bei Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ).

Im Raum steht versuchte Bestimmung zur Verletzung des Amtsgeheimnisses, bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Markus Kitz am Donnerstag einen Bericht der Kronen Zeitung. Das Ersuchen ist im steirischen Landtag eingelangt und wird am 11. März im Ausschuss behandelt.

Worum geht es?

Die Ermittlungen, die die Staatsanwaltschaft gegen Deutschmann führen will und für die seine Immunität aufgehoben werden soll, beziehen sich auf die Anfänge der Finanzcausa bei der Grazer FPÖ. Im November 2021 soll nach dem Maulwurf gesucht worden sein, der die Sache ins Rollen gebracht hat.

Laut Alexis Pascuttini vom Korruptionsfreien Gemeinderatsklub (KFG), früher selbst Mitglied bei der FPÖ und nun einer der "Aufdecker", soll unter anderem Deutschmann auf der Suche nach dem Maulwurf gewesen sein und er soll auch einen konkreten Verdacht gehabt haben, nämlich einen Landesbediensteten.

Dieser Landesbedienstete hatte laut Pascuttini schon zu Beginn der Ermittlungen gegenüber den Behörden angegeben, dass Deutschmann ihm bei einem Treffen die Möglichkeit zum "Freibeweisen" gegeben habe.

 Dafür sollte er seine Abfragen im Zentralen Melderegister (ZMR) vorlegen, die er über einen längeren Zeitraum hinweg in seiner Funktion als Landesbeamter durchgeführt hat. Der Landesbedienstete kam dem aber nicht nach, weil er hätte damit das Amtsgeheimnis verletzt. Mit Abfragen im ZMR können eine Reihe von sensiblen Daten ausgelesen werden.

Der nun ermittelnde Staatsanwalt in Klagenfurt dürfte nun Ermittlungen gegen Deutschmann wegen dieses Vorwurfs einleiten wollen. Offen ist, ob der FPÖ-Politiker vom Landtag ausgeliefert wird. Eine einfache Mehrheit der Abgeordneten ist dafür nötig.

Wann wird abgestimmt?

Der Erste Landtagspräsident wollte sich am Donnerstag auf APA-Nachfrage nicht zum Sachverhalt äußern. Die Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl sagte: "Wir werden der Auslieferung selbstverständlich zustimmen. Außerdem gehen wir davon aus, dass auch die ÖVP dem Begehren der Staatsanwaltschaft zustimmt und Deutschmann nicht die Mauer macht."

Neos-Klubobmann Niko Swatek sagte ebenfalls: "Die Immunität darf der lückenlosen Aufklärung der Grazer FPÖ-Finanzskandale nicht im Wege stehen. Wir fordern Präsident Deutschmann auf, seine Immunität selbst aufzuheben."

Abgestimmt wird in der Landtagssitzung am 18. März.

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