Schülerdaten im Netz: Ermittlungen im Finale
Die Ermittlungen des Bundeskriminalamtes (BK) zum größten Datenleck der österreichischen Schulgeschichte müssen bis 20. Mai abgeschlossen sein. Das bestätigte Mittwochnachmittag die Staatsanwaltschaft Salzburg.
Wie berichtet waren am 24. Februar 400.000 geheime Testergebnisse von heimischen Pflicht-Schülern und 37.000 eMail-Adressen von Lehrern auf einem rumänischen Server zu finden – für jedermann zugänglich. Erhoben wurden diese Tests vom bifie-Institut (Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens) im Auftrag des Unterrichtsministeriums.
Der angezapfte Server gehörte dem Kapsch-Subunternehmen Squario in Rumänien. Franz Semmernegg, Vorstandschef der Kapsch BusinessCom sprach von einem professionellen Hacker-Angriff: "Der eingespielte Schadenscode hebelte sämtliche Schutzmechanismen aus. Die Manipulation sollte bewusst Schaden anrichten.
Tatsächlich setzte Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek – bis zur wiedererlangten Datensicherheit – Pisa-Tests und Zentralmatura vorrübergehend aus. Grund genug für die Lehrergewerkschaft, den Rücktritt der Ministerin zu fordern.
Doch mit dem Polit-Streit wurden weitere Ungereimtheiten bekannt. Denn die beiden bifie-Direktoren, Martin Netzer und Christian Wiesner, erstatteten erst Ende Februar bei der Salzburger Staatsanwaltschaft Anzeige gegen "Unbekannt". Die Vermutung eines Datenlecks machte im Ministerium aber bereits mit 18. Dezember 2013 die Runde. Das bestätigte eine Sprecherin des Unterrichts-Ressorts. Warum so lange nicht reagiert wurde, ist ebenfalls Bestandteil der Recherchen des Bundeskriminalamtes.
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