Mehrere Personen bei Wanderungen in Salzburg und der Steiermark verstorben

Notarzt-Auto mit Blaulicht
Für einen 85-Jährigen und einen 61-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Ein 42-Jähriger konnte in der Nacht auf Donnerstag gerettet werden.

Im Pongau an der Grenze zur Steiermark ist Mittwochnachmittag ein 85-jähriger Deutscher bei einer gemeinsamen Wanderung mit seiner Enkelin gestürzt und tödlich verletzt worden. Der Mann verlor nach Angaben der Polizei beim Abstieg den Halt und fiel knapp 50 Meter tief in eine felsdurchsetzte Rinne. Der Verunglückte dürfte sich beim Absturz die lebensgefährlichen Verletzungen zugezogen haben; er konnte nur noch tot geborgen werden.

Enkelin versuchte zum Großvater abzusteigen

Die Enkelin setzte sofort nach dem Absturz einen Notruf ab und versuchte, zu ihrem verunglückten Großvater abzusteigen. Die Bergung des 85-Jährigen mittels Rettungshubschrauber stellte sich aufgrund widriger Windverhältnisse als sehr schwierig heraus, so die Polizei weiter, die Ermittlungen zum Unfallhergang aufnahm.

Auch im Flachgau ist es zu einem tragischen Unfall gekommen: Ein seit mehreren Tagen vermisster 61-jähriger Mann aus Oberndorf ist am Mittwochnachmittag bei einer Suchaktion am Hochstaufen in Bayern von der Besatzung eines Polizeihubschraubers tot in einer steilen Rinne aufgefunden worden. Der in Österreich lebende Deutsche war am vergangenen Wochenende alleine zu einer Tour aufgebrochen und nicht mehr zurückgekehrt. Dabei dürfte er seinen Angehörigen nicht gesagt haben, wohin er unterwegs war.

Wie die Grenzpolizeiinspektion Piding in Bayern am Donnerstag mitteilte, meldete gestern eine aufmerksamer Passant, dass seit geraumer Zeit ein Pkw mit österreichischem Kennzeichen am Wanderparkplatz Urwies abgestellt sei. Eine Überprüfung ergab, dass der Fahrzeughalter in Österreich vermisst gemeldet war. Darauf wurde die Suchaktion gestartet. Wie sich herausstellte, dürfte der Mann auf der Nordseite des Gipfels abgestürzt sein. Sein Leichnam wurde durch zwei Polizeibergführer und zwei Kräfte der Bergwacht geborgen.

42-Jähriger machte mit Lichtzeichen auf sich aufmerksam

Geborgen werden musste in der Nacht auf Donnerstag auch ein 42-jähriger Deutscher. Der Mann hatte sich am ausgesetzten Westgrat am Sonntagshorn (1.961 Meter) in den Chiemgauer Alpen verstiegen und mit Lichtzeichen auf sich aufmerksam gemacht. Eine Touristin bemerkte die Zeichen und verständigte gegen 23 Uhr die Einsatzkräfte. Wie sich herausstelle, war der Mann ohne Stirnlampe unterwegs. Das Licht seines Handys war nicht ausreichend, um den markierten Steig zu erkennen.

Zwei Bergretter aus Unken (Pinzgau) stiegen zu dem Mann auf und konnten rund 50 Meter unterhalb des Gipfels Kontakt mit ihm aufnehmen. Da saß der 42-Jährige in einer Felsnische und fror in seinen kurzen Hosen. Nach einem Gewitter hatte es stark abgekühlt, der Wind war auf dem Grat extrem stark. Der Mann war aber nicht verletzt, er stieg mit den beiden Helfern gemeinsam ins Tal ab.

Der Deutsche hatte zuvor schon mit seinem Handy einen Notruf abgesetzt. Dieser landete zunächst in Bayern bei der Feuerwehr, die die Landeswarnzentrale in Salzburg informierte, welche die Information wiederum via Leitstelle des Roten Kreuzes an die Bergrettung weitergab. "Zu diesem Zeitpunkt wurde der Wanderer allerdings bereits vom Grat geborgen", teilte die Bergrettung mit.

Kommentare