Dubai-Opfer: "Er sagte, er wolle mit mir schlafen"

Dubai-Opfer: "Er sagte, er wolle mit mir schlafen"
Was die Wienerin und der Jemenite über den Sex-Vorfall in der Hotelgarage ausgesagt haben.

Was sich genau Anfang Dezember in einer Tiefgarage eines Dubai-Hotels zugetragen hat, ist noch immer unklar. Die Wienerin spricht von einer Vergewaltigung, ihr mutmaßlicher Peiniger – ein jemenitischer Bankier – hat eine andere Version. Die bisher stets gut informierte Zeitung Gulfnews zitierte nun erstmals aus den Polizeiprotokollen nach dem Vorfall.

Die Wienerin war demnach mit einer russischen Freundin unterwegs. "Ich habe ihn bereits am Tag zuvor gesehen, er starrte mich schon da immer an", erklärte die Frau im Verhör. "Wir schlossen uns der Tischgesellschaft an und er sagte mir, dass er meine Gesellschaft schätzt und mit mir schlafen möchte", heißt es in dem Polizeiprotokoll. Unklar ist, ob es während der dreitägigen Haft der Frau erstellt wurde und ob Druck auf sie ausgeübt worden war. Jedenfalls soll es demnach zu freiwilligem Sex im Auto gekommen sein. "Aber ich war nicht in Stimmung, ich wollte mit niemandem Sex haben als mit meinem libanesischen Freund. So sagte ich ihm, er solle aufhören. Als ich das Fahrzeug verließ, sah mich eine Gruppe von Leuten, die die Polizei riefen. Diese nahm mich fest."

Der Bankier schildert das anders. Demnach trank die Wienerin Alkohol und tanzte. Er fragte sie nach Sex und sie bot ihm diesen demnach um umgerechnet 240 Euro an. "Wir verließen das Pub und ich wollte ein Hotelzimmer buchen, um die Nacht mit ihr zu verbringen", schildert A. J. seine Sicht der Dinge. Im Auto zog sich die Wienerin plötzlich aus, doch ihr Telefon läutete. "Dann sagte sie, dass etwas Wichtiges passiert sei und sie mich verlassen muss." Er gab ihr demnach umgerechnet 100 Euro und fuhr davon.

Wem der Dubai Court am Ende Glauben schenken wird, ist offen. Bei der ersten Verhandlung am Dienstag sagte der Verteidiger der Wienerin, Mohammad Al Reda nur, dass seine Klientin derzeit nicht in der Stadt sei. Doch auch der Jemenite, der Sohn eines Polizisten sein soll, verärgerte das Gericht, weil er ohne Anwalt aufgetaucht war. Am 6. März folgt die nächste Verhandlungsrunde – dann erwartet Richter Wajdi Al Meyawi, einen Anwalt und die Wienerin zu sehen. Zumindest Letzteres dürfte sehr unwahrscheinlich sein.

Da die unsachlichen Postings zu diesem Artikel überhand genommen haben, wurde die Diskussion geschlossen. Danke für Ihr Verständnis.

Kommentare