Zwei mutmaßliche IS-Kämpfer in U-Haft: Keine Verbindung zueinander

Justizanstalt Salzburg
Gegen die beiden Syrer laufen jeweils eigene Ermittlungsverfahren. Anhaltspunkte für geplante Terroraktionen gibt es bisher keine.

Zwischen den beiden mutmaßlichen IS-Kämpfern aus Syrien, die in der Justizanstalt Puch-Urstein in Untersuchungshaft sitzen, dürfte keine direkte Verbindung bestehen. Es handle sich um zwei getrennte Ermittlungsverfahren, bestätigt Staatsanwalt Robert Holzleitner. Näher wollte er sich zu den beiden Fällen nicht äußern.

Der Salzburger Anwalt Reinhold Gsöllpointner vertritt einen der beiden Syrer. Er wurde dem 21-Jährigen, der bereits Mitte September inhaftiert wurde, als Verfahrenshelfer zugeteilt. Der junge Mann dürfte in Österreich um Asyl angesucht haben und seit August im Land gewesen sein – zunächst in einem Übergangsquartier in Oberösterreich, dann in der Schwarzenbergkaserne in Wals (Salzburg). Dort soll er sich gegenüber anderen Flüchtlingen mit seinen Gräueltaten als IS-Kämpfer gebrüstet haben.

"Er leugnet die Sachen, die ihm zur Last gelegt werden. Sowohl, dass er damit geprahlt hätte, als auch die Beteiligung am IS", sagt sein Anwalt zum KURIER.

Schwester in Österreich

Eigenen Angaben zufolge soll sich der mutmaßliche Dschihadist schon seit Längerem nicht mehr in Syrien aufgehalten haben. "Nach seinen Informationen hat er in den letzten drei Jahren in der Türkei in einem Gastronomiebetrieb gearbeitet. Die Staatsanwaltschaft versucht gerade, das zu überprüfen", sagt Anwalt Gsöllpointner. Die Schwester des 21-Jährigen lebe bereits seit einigen Jahren in der Stadt Salzburg.

In Medienberichten wurde spekuliert, die beiden Männer könnten sogenannte "Schläfer" sein – IS-Kämpfer im Ausland, die auf Abruf für Terroraktionen bereit stehen. Dafür gibt es bisher keine Anhaltspunkte. "Ich traue das meinem Mandanten auch nicht zu. Dieses Verhalten wäre untypisch", meint Reinhold Gsöllpointner.

Der Anwalt des zweiten in U-Haft sitzenden Syrers wollte keinen Kommentar abgeben.

Kommentare