Zusteller stahl 680 Stangen Zigaretten

Zusteller stahl 680 Stangen Zigaretten
Prozess – 45-Jähriger zeigte sich geständig / Sieben Monate bedingt.

Sein Job war es,  Kunden Pakete  zuzustellen. Doch der Inhalt so mancher Packerl erreichte nie den Adressaten. Über einer Zeitraum von mehr als drei Jahren  (von Februar 2009 bis Juli 2012) soll ein 45-Jähriger Niederösterreicher aus der Zustellbasis Neudörfl, Bezirk Mattersburg, stangenweise Zigaretten gestohlen haben. Am Freitag musste sich der Mann wegen schweren gewerbsmäßigem Diebstahl am Landesgericht Eisenstadt verantworten.

Er zeigte sich geständig.

"Was haben Sie mit den Zigaretten gemacht?", will Einzelrichterin Birgit Falb von dem Angeklagten wissen. "Ich habe sie selber geraucht. Gestohlen habe ich sie, damit ich mit meinem Einkommen leichter durchkomme. Ich rauche ja so drei bis vier Packerl pro Tag", räumt der ehemalige Zusteller ein.   Doch woher habe  er gewusst, in welchen Paketen sich die ersehnten Zigaretten befinden? "Wenn die Pakete von bestimmten Firmen gekommen sind, war ich mir  zu 99 Prozent sicher, dass da Zigaretten drinnen sind."

Auf Vorhalt der Richterin, dass er die Diebstähle doch über einen langen Zeitraum durchgeführt habe, rechtfertigt sich der Angeklagte mit seinem Suchtverhalten. "Die Verlockung war so groß." Seinen Job als Zusteller ist er jetzt los, der 45-Jährige wurde fristlos entlassen.

Rund 15.400 Euro betrage der Schaden, erklärt ein Vertreter der Post AG, die sich dem Verfahren als Privatbeteiligtenvertreterin angeschlossen hatte.

Richterin Falb verurteilte den 45-Jährigen zu sieben Monaten bedingter Haft sowie zur Zahlung der 15.400 Euro. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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