Zehn Monate bedingt für Kärntner wegen Verhetzung
Ein 39 Jahre alter Kärntner ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt wegen Verhetzung zu einer Haftstrafe von zehn Monaten bedingt und 960 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Der Mann hatte ein Foto von sich auf Facebook gepostet, auf dem er mit einem Gewehr auf muslimische Frauen zielt. Dazu schrieb er: "Wozu noch Computer spielen?"
Das Foto war rund einen Monat lang online, wie Richterin Barbara Baum bei der Verhandlung erklärte. Etwa 900 Facebook-Freunde hatte der Villacher gehabt, der sich geständig zeigte. Er habe aber nicht gewollt, dass jemand das am Foto Gezeigte in die Tat umsetze, beteuerte er. Auf die Frage nach seinem Motiv meinte er: "Ich weiß nicht mehr, warum ich das gemacht habe, ich war halt wütend."
"Einen Hass bekommen"
Er sei weder rechtsradikal noch ausländerfeindlich, sagte der Mann, der sich seit längerem auf Arbeitssuche befindet. Damals sei er von jemandem "blöd angepflaumt" worden. Da habe er einen Hass bekommen und von seinem Badezimmerfenster aus ein Foto mit dem Gewehr gemacht, als er "die da" unten stehen gesehen habe. Wen er mit "die da" meine, wollte die Richterin wissen. "Ja, die ausländischen Islamfrauen mit Kopftuch und so."
Immer wieder betonte der mehrfach Vorbestrafte, dass er kein Rechtsradikaler sei, es tue ihm sehr leid, dass er damals dieses Foto gemacht habe. Dass er seinen beschlagnahmten Computer sowie den Laptop und zwei Smartphones nicht mehr zurückbekommt, kommentierte er mit den Worten: "Na ja, Strafe muss sein." Die Richterin verhängte neben der Freiheitsstrafe, die bedingt auf drei Jahre ausgesetzt wird, eine Geldstrafe in Höhe von 240 Tagsätzen zu je vier Euro, damit er "sofort ein Übel" spüre, dazu bekommt er einen Bewährungshelfer. Der 39-Jährige nahm die Strafe an, Staatsanwalt Christian Pirker gab keine Erklärung ab, das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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