Und wie war das Wetter am Tag Ihrer Geburt?

So einen kalten Jänner wie heuer gab es schon länger nicht.
Die ZAMG bietet für Österreich flächendeckende Klimadaten bis ins Jahr 1961 online an.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bietet nun online flächendeckende Klimadaten für Österreich an. Im Rahmen des Projekts "Spartacus" (Spatiotemporal Reanalysis Dataset for Climate in Austria) wurden neue, detaillierte Methoden zur räumlichen Klimaanalyse angewendet. Dafür wurden für 84.000 Punkte in Österreich bis ins Jahr 1961 zurück Temperatur und Niederschlag berechnet.

Vergleich per Mausklick

Wer wissen will, ob ein Tag, ein Monat, eine Jahreszeit oder ein Jahr ungewöhnliche Temperaturen oder Niederschlagsmengen gebracht hat, kann das jetzt auf der Website der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) selbst herausfinden. Die aktuellen Werte für Lufttemperatur, Niederschlag und Wasserbilanz stehen auf www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimatothek zur Verfügung und lassen sich per Mausklick mit unterschiedlichen Klimaperioden vergleichen. Für die Zukunft ist die Ergänzung um das Klimaelement Sonnenscheindauer geplant.

Der Jänner 2017 ist vergleichsweise kalt

Die ZAMG will damit eine klimatologische Einordnung des aktuellen Wetters ermöglichen. Beispielsweise war der Dienstag (17. Jänner) im Vergleich zum vieljährigen Mittel in Österreich um 4,9 Grad Celsius zu kalt. Für den bisherigen Jänner zeigen die Klimakarten auf der ZAMG-Website eine österreichweite Abweichung von minus 2,9 Grad. Durchsucht man die Jänner-Monate der vergangenen Jahre, sieht man einen ähnlich kalten Jänner in den Jahren 2010 (minus 2,1 Grad) und 2006 (minus 2,8 Grad). Deutlich kälter war es 1987 mit einer Jänner-Abweichung von minus 4,1 Grad. Zur Halbzeit ist der Jänner 2017 also vorläufig auf Kurs zum kältesten Jänner seit mindestens elf Jahren, zeigte die ZAMG auf.

Und wie war das Wetter am Tag Ihrer Geburt?

"Gitter von 84.000 Punkten"

"Immer mehr Anwendungen der Klimafolgenforschung sowie in der öffentlicher Planung und im Gefahrenmanagement erfordern regionale und flächenhafte Klimainformationen, für die Stationsdaten alleine nicht ausreichen, wie zum Beispiel in der Agrar-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie in der Gletscher- und Bodenforschung", sagte ZAMG-Klimaforscher Johann Hiebl. "Die Daten der unregelmäßig über Österreich verteilten Wetterstationen werden auf ein regelmäßiges Gitter von 84.000 Punkten im Abstand von einem Kilometer umgerechnet", erklärte Hiebl.

"Die Methode berücksichtigt auch physikalische Besonderheiten im Gebirgsraum. Dadurch werden viele für Österreich typische Wetterbesonderheiten optimal abgebildet, wie zum Beispiel Föhn und die für Herbst- und Wintermonate typischen starken Inversionswetterlagen, also Temperaturumkehr mit der Höhe."

Zur Website der ZAMG

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