Woher kommen die aktuellen Neuinfektionen und wer ist betroffen?
Die Risikoanalyse der Ampel-Kommission, aus der sich auch die Farben der Corona-Ampel ergeben, gibt ein klares Bild über das Infektionsgeschehen.
Die aktuellste Auswertung betrifft den Zeitraum zwischen dem 27. Juli und 3. August und gibt auch einen Vergleich zur Vorwoche. In diesem Zeitraum gab es in Österreich insgesamt 3.313 Neuinfektionen. Zum Vergleich: In der Woche zuvor waren es 2.584 neue Corona-Infektionen im Land. Das heißt, innerhalb einer Woche gab es gleich 729 Neuinfektionen mehr.
Und, dass gerade die Jungen aktuell besonders von den Neuinfektionen betroffen sind, zeigt sich auch in der Altersstruktur.
Aus der Altersgruppe zwischen 0 und 39 Jahren kommen aktuell 74 Prozent der Neuinfektionen. Noch in der Vorwoche waren es 71 Prozent, Anfang Juni waren es 60 Prozent.
Am stärksten ist der Anstieg in der Gruppe zwischen 20 und 39 Jahren. Hier waren es Anfang Juni 34 Prozent aller Neuinfektionen. Aktuell sind es 52 Prozent, also mehr als die Hälfte.
Die Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren ist aktuell auch jene Gruppe mit der höchsten 7-Tage-Inzidenz. Diese liegt derzeit bei 127,18. Auf dem negativen zweiten Rang liegt die Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren mit einer 7-Tage-Inzidenz von 70,79.
Zum Vergleich: die 7-Tage-Inzidenz für ganz Österreich liegt aktuell bei 38,24.
Woher kommen die Infektionen?
Neben der Tatsache, dass vor allem junge Menschen aktuell am stärksten von Corona betroffen sind, ist eine weitere Herausforderung auch die Frage, woher die neuen Infektionen kommen.
Dies zu kläre ist Aufgabe der Contact-Tracing-Einheiten der Bundesländer. Und bei rund einem Drittel der Neuinfektionen kann diese Frage aktuell nicht beantwortet werden.
Bei 67 Prozent der Neuinfektionen lässt sich der Ursprung allerdings nachverfolgen. Hier unterscheidet die Ampel-Kommission in vier Kategorien.
- Sporadisch importierte Fälle
- Reise-assoziierte Fälle
- Lokale Fälle
- Screening Fälle
Bei den sporadisch importierten Fällen spricht man von einer infizierten Person, die in den vergangenen 14 Tagen vor dem positiven Ergebnis außerhalb von Österreich war.
Bei Reise-assoziierten Fällen spricht man entweder von einer infizierten Person, die Teil eines "Superspreading Events" im Ausland war, oder wenn die Person direkten Kontakt mit einem importierten Fall hatte.
Bei lokalen Fällen spricht man von einer Infektion durch eine lokale Übertragung. Also zum Beispiel durch einen lokalen Cluster oder eine Infektion durch eine im gleichen Haushalt lebende Person. Auch Neuinfektionen am Arbeitsplatz oder in der Freizeit zählen dort dazu.
Bei einem Screening Fall spricht man von Fällen, die man durch die regelmäßigen Antigen- oder PCR-Tests im Rahmen der verschiedenen Testprogramme findet. Wichtig dabei ist, dass die Person vorher kein klinischer Verdachtsfall, also ohne Symptome und ohne dem Wissen einer möglichen Infektion, war.
Hier zeigt sich klar, dass die meisten Neuinfektionen, nämlich 27 Prozent der geklärten Fälle, in der vergangenen Analyse-Woche durch Reise-assoziierte Fälle verursacht wurden. Hier sind zum Beispiel auch bereits die Fälle im Zusammenhang mit dem Cluster rund um das kroatische Festival "Austria goes Zrce" enthalten. Mittlerweile sollen 834 Neuinfektionen auf Reiserückkehrer aus Kroatien zurückzuführen sein.
Auch Spanien ist ein Sorgenkind, wenn es um die Reise-assoziierten Fälle geht. Hier gehen aktuell 262 neue Fälle auf Rückkehrer aus dem Urlaubsland zurück.
Hinzu kommen acht Prozent der sporadisch importierten Fälle, die ebenfalls Neuinfektionen mit einer Verbindung ins Ausland sind. Dementsprechend sind 35 Prozent aller Neuinfektionen auf Rückkehrer zurückzuführen.
Knapp dahinter liegen die lokalen Fälle mit 26 Prozent. Hier einberechnet sind unter anderem Cluster in Österreich durch die Nachtgastronomie oder aber auch durch Infektionen im privaten Rahmen.
Hospitalisierungen auf niedrigem Niveau
Aktuell sind 142 Corona-Patienten auf einer Normalstation in den österreichischen Spitälern. Das ist ein neuer Höchststand seit dem 3. Juli, also seit fast genau einem Monat. Zwar sind die Zahlen seit dem Tiefststand am 27.7. mit 99 Patienten wieder im Steigen, doch all das auf einem niedrigen Niveau. Zum Vergleich: Noch Anfang Mai gab es zehn Mal mehr, nämlich über 1.000, Patienten in den heimischen Spitälern.
Auch auf den Intensivstationen hat sich die Lage zu einem großen Teil entspannt. Zwar sind aktuell immer noch 33 Corona-Patienten in intensiver Behandlung, die Zahlen schwanken aber die vergangenen Wochen ebenfalls auf einem niedrigen Niveau.
Und auch bei den Todesfällen hat sich die Lage stabilisiert. Zwar gab es in den vergangenen Tagen immer wieder neue Todesfälle, aber auch hier bewegt sich Österreich auf einem Plateau. Seit Anfang Juni sind 133 Personen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Alleine im Mai waren es 370 Menschen.
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