Wo die Stadt überall ihr Gesicht verändert

Noch fällt es schwer, hier sein neues Zuhause zu entdecken. Die Werbebotschaft sticht am verfallenen Areal des alten Traditionsgasthofes Ganshof ins Auge. Alte Sitzbänke sind überwuchert, der Garten verwildert. Bis zur Schließung 2013 war die Gaststätte stadtbekannt und sogar auch bei Literaten beliebt. Der Immobilienentwickler Thomas Hofer will dem Gelände (zwei Grundstücke) neues Leben einhauchen. 22 Wohnungen sind in drei Gebäuden geplant. „Die Substanz des Gasthofes und mehrere alte Kastanien sind zu erhalten“, betont der Gestaltungsbeirat unter der Leitung von Ernst Beneder, dass hier behutsam umgegangen wird. Ein Gasthaus bleibt aber Geschichte.
Der Komplett-Abriss sei auch bei der BUWOG-Siedlung in Salzburg-Liefering noch lange keine beschlossene Sache. Auffällig ist in der Anlage aus den frühen 40er-Jahren die außergewöhnlich große Grünfläche, die zumindest „größer als heute zu erwarten sei“, bleiben soll. Ein EU-weit ausgeschriebener, städtebaulicher Wettbewerb ist gerade in Vorbereitung.
Suchttherapie drängt
Schon seit Jahren diskutiert wird ein Neubau für die Suchthilfe am Parkplatz der Christian-Doppler-Klinik. Der Baustart verzögert sich dort schon um mehrere Jahre. Bremsende Faktoren seien Corona, aber auch der Gestaltungsbeirat, der sich oft zu sehr in Details verliere, klagen Insider. Der ursprüngliche Plan, hier auch einen mehr als 30 Meter hohen Turm zu realisieren, ist vorerst vom Tisch. Es kommt ein dringend benötigtes Suchttherapiezentrum. Gottfried Jakober und sein Team arbeiten immer noch in einem Haus aus den 20er-Jahren. Außerdem sind die Therapie-Angebote auf mehrere Standorte verteilt. Neben einem Gebäude mit 33 stationären Plätzen, Raum für Entzugsbehandlung (derzeit in der Klinik) und ambulante Therapien wird ein Parkhaus entstehen. Die Außengestaltung durch die griechische Architektin Sofia Dona lässt – passend zum Klinik-Namen – den Dopplereffekt einfließen.
Diskussionen gibt es trotz drängender Zeit: Ein eingehauster Steg Richtung Klinik soll altem Baumbestand nicht in die Quere kommen. Jakober: „Ich hoffe jetzt, dass es zu unserem 100 Jahre-Jubiläum 2024 endlich Realität wird. Ab 2025 haben wir in unserem alten Haus gar keine Genehmigung mehr.“
Ebenso in Klinik-Nähe, hier aber unweit der Chirurgie West, fordert das „Projekt Zaunergasse“ mit Wohnbau mit Nahversorger die Planer.
Weiterer Baustein in der Stadtentwicklung: In Schallmoos – nahe Nelböck-Viadukt, passend zum Hotel-Hochhaus Perron – soll in Form eines Wohn- und Geschäftshauses ein Akzent gesetzt werden, der „schon beim ersten Blick auf Salzburg, von den Bahngleisen, attraktiv erscheinen möge“.
Die brachliegende Fläche an der Schallmooser Hauptstraße, gegenüber des Rockhouses, wird zum Wohn-, Dienstleistungs- und Gesundheitszentrum.
Projekte im Süden
Auch im Süden verändert sich die Stadt: An der Hellbrunnerstraße, gegenüber der Schule St. Josef, kommt der Umbau mehrerer Gebäude. „Wir sehen es dort als Chance für eine neue Freiraumgestaltung“, so Gestaltungsbeirats-Chef Beneder.
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