Winterwetter: Der Schnee kam tierisch früh

Winterwetter: Der Schnee kam tierisch früh
Schneefall im September bis auf 500 Meter gab es nur sechs Mal. Bald wird es aber wieder wärmer.

„Den Wintereinbruch haben wir hinter uns“, versichert Konstantin Brandes vom Wetterdienst Ubimet. „Jetzt kommt der klassische Herbst zurück.“

Für alle, die der Schneefall an diesem vergangenen Wochenende gar nicht entzückt hat, hat der Meteorologe auch eine erfreuliche Botschaft: Es wird wieder sonnig, es wird wieder wärmer.

Bis zu 23 Grad - am Donnerstag

Bis zu 23 Grad in weiten Teilen Österreichs sagen die Wettermodelle voraus -  allerdings nur (und das ist der nicht so herzerwärmende Teil der guten Kunde) am Donnerstag. „Es wird jetzt bis dahin Stück für Stück wieder wärmer“, beschreibt Brandes. „Eigentlich ist das jetzt dann wieder Altweibersommer.“

13 bis 20 Grad dürften es werden, ehe am Donnerstag noch einmal bis zu 23 möglich sind. Danach geht es aber wieder nach unten mit den Temperaturen.

Weit nach unten ging es am Wochenende auch mit dem Schneefall: Passstraßen waren Samstagfrüh verschneit, nur mit Winterausrüstung befahrbar oder gar gesperrt wie der Sölkpass in der Obersteiermark. Kühe kurz vor dem Almabtrieb standen auf verschneiten Wiesen. Die Schafbergbahn in St. Wolfgang musste ausgeschaufelt werden, damit die eingeschneiten Gäste im Hotel oben auf dem Berg zu Tal gefahren werden konnten.

Winterwetter: Der Schnee kam tierisch früh

Das mag überraschend wirken, betont Meteorologe Brandes, ungewöhnlich sei das aber nicht, immerhin liege der Bereich auf rund 1.700 Meter Seehöhe. „Dass es über 1.000 Meter im September schneit, kommt alle drei bis fünf Jahre vor.“

Ganz schön viel Neuschnee

In Ramsau am Dachstein auf rund 1.200 Meter Höhe gab es eine Neuschneedecke von zwölf Zentimetern, in Warth am Arlberg wurden auf rund 1.500 25 Zentimeter Neuschnee gemessen, auf dem obersteirischen Loser in gleicher Höhe 40 Zentimeter und am Pitztaler Gletscher auf exakt 2.864 Meter Seehöhe sogar 49 Zentimeter.

Auch im Tal

Was aber weit weniger oft vorkommt, ist Schnee bis in sehr tiefe Lagen: Am Wochenende gab es eine dünne Schneedecke auch schon bis 550 Meter herunter. Bischofshofen in Salzburg etwa meldete Samstagfrüh zwei Zentimeter Neuschnee. „Das ist absolut selten und tatsächlich sehr ungewöhnlich“, versichert Brandes: Bisher wurden solche Schneefälle seit Bestehen der Wetteraufzeichnungen in Österreich nur sechs Mal gemeldet und das ist ein Zeitraum von immerhin rund 250 Jahren.

Mit dieser Besonderheit ist es aber vorerst vorbei. Die Schneefallgrenze pendelt sich bei 1.300 Metern ein.

Warme Luft vor Tief

Dass es in den nächsten Tagen wieder etwas wärmer wird, hat zwei Ursachen: Das derzeit über Österreich liegende Tiefdruckgebiet schiebt sich weiter gegen Osten. Vom Atlantik her nähert sich schon das nächste Tief, das aber warme Luft vor sich her schiebt. Gepaart mit ein bisschen Föhn führt dies dazu, dass die Temperaturen in den kommenden Tagen erneut steigen.

Allerdings scheint das nur ein kurzes sonniges Vergnügen zu sein, denn „es schaut wechselhaft aus“, prognostiziert Brandes. „Von einem dauerhaften Hochdruckeinfluss ist vorerst nichts zu sehen.“ Am Wochenende kühlt es wieder deutlich ab.

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