Wintereinbruch zum Wochenbeginn: Von Schneefall bis Unfall

Die Westautobahn (A1) Richtung Wien musste komplett gesperrt werden
Feuerwehren in NÖ, OÖ und der Steiermark wegen Unfällen und hängengebliebener Fahrzeuge im Dauereinsatz.

Schneefall und rutschige Straßen waren in der Nacht auf Montag die Zutaten für ein weiträumiges Verkehrschaos, vor allem in Ober- und Niederösterreich. Der Wintereinbruch hat Fahrzeuglenkern bei bis zu 50 Zentimetern Neuschnee mitunter schwer zu schaffen gemacht.

Die Westautobahn (A1) war in Fahrtrichtung Wien zwischen St. Valentin und Haag vorübergehend komplett gesperrt. Es gab laut ÖAMTC zwischenzeitlich mehr als zehn Kilometer Stau. Ebenfalls auf der A1 blieben immer wieder Fahrzeuge hängen, es kam zu mehreren Unfällen. Zwischen Linz und Amstetten gab es deshalb massive Verzögerungen. Behinderungen wurden auch auf den Ausweichrouten gemeldet. Im Bezirk Amstetten waren Feuerwehren im Dauereinsatz.

Auch in Oberösterreich mussten zahlreiche Feuerwehren ausrücken. Laut Landeskommando waren bis in der Früh 25 Feuerwehren damit beschäftigt, verunglückte Fahrzeuge zu bergen. Zumeist blieb es bei Sachschäden. Eine 19-Jährige musste bereits am Vorabend verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem sie auf der Mattseer Landesstraße bei Lochen (Bezirk Braubau) ins Schleudern gekommen und frontal gegen einen Baum gekracht war.

Auto stürzte in Fluss

In der Obersteiermark hielten die Einsatzkräfte mehrere Unfälle auf Trab. In Hieflau (Bezirk Liezen) spielten sich Montagfrüh dramatische Szenen ab: Ein 43-Jähriger landete mit seinem Fahrzeug in der Enns. "Es war in einer Linkskurve, er ist von der Fahrbahn abgekommen und in den Fluss gestürzt", schildert Arnold Neuhauser von der örtlichen Feuerwehr.

Weil derzeit ein Kraftwerk außer Betrieb sei, führe der Fluss an der Unfallstelle derzeit mehr Wasser als sonst um diese Jahreszeit – das Fahrzeug wurde rund 250 Meter weit abgetrieben und versank komplett. Der verunglückte Lenker schaffte es, sich zu befreien und schwamm leicht verletzt ans Ufer. Der Mann habe von selbst gehen können, sei aber unterkühlt gewesen, sagt Neuhauser.

Bis Donnerstag soll sich am Winterwetter nichts ändern. Entlang der Nordalpen ist vom Bregenzerwald bis zur Rax-Schneeberg-Region mit weiterem Neuschnee zu rechnen. Danach soll das Weihnachtstauwetter einsetzen, auch in Westösterreich. "Der Heilige Abend und der Christtag verlaufen aus heutiger Sicht bei zehn Grad und mehr", prognostiziert Manfred Spatzierer, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet.

Weiß nur in den Bergen

Mit weißen Weihnachten ist demnach am ehesten im Bergland oberhalb von 700 bis 1000 Metern sowie windgeschätzten Lagen in Osttirol und Kärnten zu rechnen, wo ausreichend Schnee liegt. Ganz sicher seien die Prognosen allerdings noch nicht, meint Spatzierer. In der Osthälfte Österreichs könnte der Heilige Abend durchaus kälter verlaufen, als es die meisten Modelle derzeit voraussagen.

Im Fall zweier junger Männer in Obertauern bestätigte sich diese Vermutung: Beide waren stark alkoholisiert, als sie sich in der Nacht auf Montag gegen vier Uhr in ihren Pritschenwagen setzten.

Doch die winterlichen Fahrbedingungen wurden ihnen zum Verhängnis. Ihr Wagen blieb auf der tief verschneiten Straße stecken. Als Polizisten auf das Fiasko aufmerksam wurden, sahen sie, dass weder Fahrzeug noch Insassen der Witterung entsprechend „gekleidet“ waren: Am Wagen fehlten Schneeketten, und die beiden Herren trugen lediglich Bademäntel.

Der Alkotest ergab beim Lenker 1,9 Promille. Dafür hatten die Männer eine originelle Ausrede parat: Als sie den Streifenwagen gesehen haben, hätten sie noch schnell einen halben Liter Wein getrunken. Der Lenker, ein 22-jähriger Einheimischer, musste dennoch seinen Führerschein abgeben.

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