Wintereinbruch: Gefahren auf der Piste rechtzeitig erkennen

Nach dem wärmsten Oktober der Messgeschichte klopft dieses Wochenende der Winter an die Tür: Schneefall in vielen Tälern wird erwartet. Der erste Schnee läutet für zahlreiche Wintersportler auch die Skitourensaison ein. Was in der Euphorie oft vergessen wird: die richtige Vorbereitung. Welche Ausrüstung gehört in den Rucksack? Was muss man bei der Tourenplanung beachten? Wie verhalte ich mich bei Lawinenabgängen?
Lawinen haben im vergangenen Jahr 18 Menschen das Leben gekostet. „Pro Jahr sterben rund 20 Wintersportler. Auch wenn nicht alle Lawinen vorhersehbar sind und Unfälle auch ohne Fehlverhalten passieren können, beobachten wir oft wiederkehrende Unfallmuster, die vermeidbar wären“, erklärt Michael Larcher, Leiter der Bergsport-Abteilung des Alpenvereins.
Um das Bewusstsein der Wintersportler zu schulen, erklärt Larcher am 16. Dezember ab 19 Uhr via YouTube (Link unter: alpenverein.at/lawinenupdate) Lawinenunfälle aus dem vergangenen Winter und analysiert die jeweiligen Gefahrenmuster. Im zweiten Teil geht es konkret um Praxiswissen für Tourengeher: Wie funktioniert die Notfallausrüstung? Wie sucht man nach Verschütteten?
Atemhöhle schaffen
„Gerade weil in den vergangenen Jahren viele Begleiter von Lawinenopfern richtig reagiert haben, konnten viele Menschenleben gerettet werden“, erklärt Maria Riedler von der Österreichischen Bergrettung. Todesfälle könne man trotzdem nicht vermeiden. „Im Schnitt sterben 46 Prozent an Ersticken, gefolgt von Verletzungen im Halswirbel-Bereich und Unterkühlung“, erklärt Rieder. Entscheidend sei auch, ob die Opfer es schaffen, sich mit den Händen eine Atemhöhle zu verschaffen.
„Wenn den Menschen unter der Lawine das gelingt, dann können sie bis zu mehreren Stunden dort ausharren. Werden sie aber nicht gefunden, sterben sie meist an Unterkühlung“, schildert Riedler. Um zu vermeiden, überhaupt Lawinenopfer zu werden, rät sie grundsätzlich dazu, niemals alleine unterwegs zu sein, die Skistöcke abzuwerfen und seitlich aus der Lawine zu fahren.
Wer mehr wissen möchte: Am 23. November startet eine Tour mit 21 Vorträgen des Alpenvereins in ganz Österreich. Die Termine finden sich online: alpenverein.at
18 Todesopfer gab es 2021 bei Lawinenabgängen in Österreich. Insgesamt kam es im Vorjahr zu 130 Lawinenunfällen
5 Lawinenwarnstufen informieren über das aktuelle Risiko: gering (1), mäßig (2), erheblich (3), groß (4) und sehr groß (5). Gerade Stufe drei werde oft unterschätzt, warnen Experten: Die Stufe markiert den Übergang von günstigen Bedingungen zu extremen
Gute Planung: Wichtig ist, sich vorab gut über die herrschenden Bedingungen zu informieren, zum Beispiel online unter lawine.at
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