Hier gingen die ersten Lifte am Freitag in Betrieb – eine Woche früher als geplant. Dabei liegt das Ende der Talabfahrt nur auf 700 Metern Seehöhe. Zuletzt ist reichlich Schnee gefallen, etliche Kältetage lieferten zudem perfekte Bedingungen für den Betrieb der Schneekanonen.
„Ich bin sicher, dass es auch heuer wieder ein Weihnachtstauwetter geben wird“, lacht Exenberger, ist aber wegen der guten Grundlage überzeugt, „dass das pistenmäßig überhaupt kein Problem wäre“.
Von heiß auf kalt
Nach dem wärmsten Herbst der Messgeschichte, der mehrere Gletscherskigebiete aufgrund von Schneemangel zu einem verspäteten Saisonstart gezwungen hat, ist nun ein früher Winter in Österreich eingekehrt.
Mehr dazu: Gletscherskigebiete unter Druck
In Ischgl im Paznauntal wurde die Saison schon am vergangenen Sonntag eröffnet. Die Seilbahnen starten hier stets Ende November – begünstigt durch die Höhenlage – als eines der ersten Skigebiete abseits der Gletscher.
Die Ausgangslage ist heuer aber dennoch eine besondere. Auf der Idalpe in 2.300 Metern Höhe liegen bereits drei Meter Schnee, berichtet Thomas Köhle, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. „So viel gab es zum Start schon lange nicht mehr“, sagt auch er.
Praktisch im Vollbetrieb
„Das wird sicher ein guter Winter. Wir haben alle Talabfahrten offen und konnten schon vom ersten Tag an 100 Kilometer Pisten anbieten. Außerdem sind bereits 60 Kilometer Winterwanderwege und 50 Kilometer Loipen offen.“
Winterspaß in Österreich: Das Abseits-der-Piste-ABC
Am Freitagvormittag waren bereits 4.600 Gäste im Skigebiet von Ischgl unterwegs. Und das trotz nicht gerade besonders freundlicher Bedingungen. Denn die Skifahrer waren schon in der für dieses Wochenende angekündigten Schneefront unterwegs, die am heutigen Samstag so richtig aufschlagen wird.
„Es sollte praktisch in ganz Österreich winterlich werden“, sagt Meteorologe Christian Csektis von Geosphere Austria.
Schnee im ganzen Land
Das könnte auf den Straßen für einige Turbulenzen sorgen. Eher ungewöhnlich: Sowohl im Norden des Alpenhauptkamms wie auch südlich davon, wird es schneien, da sich zwei Niederschlagsfelder gleichzeitig über Österreich bewegen. „Der Schwerpunkt der Schneefälle liegt an der Alpennordseite und im nördlichen Alpenvorland – vor allem im Bereich von den Kitzbüheler Alpen bis ins Mostviertel hinein“, sagt der Meteorologe.
Hier sind 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee möglich, im Bergland sogar 40 und bis Sonntag noch mehr.
Im Süden sind am Samstag oberhalb von 1500 bis 2000 Metern 20 bis 30 cm zu erwarten. Da die Schneefallgrenze in dieser Region erst im Laufe des Samstagvormittags in Tallagen sinkt, sind es dort vermutlich nur ein paar Zentimeter.
Die Neuschneemassen in den Bergen lassen gepaart mit Wind auch die Lawinengefahr markant steigen. In Tirol wird etwa am Samstag in weiten Teilen des Landes Warnstufe 4 von 5 ausgerufen. Es empfiehlt sich also, auf den Pisten zu bleiben.
Geteilte Bundeshauptstadt
Und im Osten Österreichs ist vor allem im Straßenverkehr Vorsicht geboten. Denn auch hier wird es - für diese Jahreszeit unüblich - außerodentlich winterlich, warnt Csektis: "Im Wiener Raum kann es in Summe 10 cm Neuschnee geben." Die Bundeshauptstadt sei von den Niederschlägen jedoch unterschiedlich betroffen.
Im Osten von Wien und im Stadtinneren ist am Samstag mit besagten 10 cm Schnee zu rechnen. Richtung Westen zum Wienerwald sind jedoch 20 bis 25 cm Schnee möglich. In Niederösterreich können es in der Wienerwaldgegend sogar 30 cm werden.
Kommentare