Wiener Reichsbrücke: Einsturz jährt sich zum 40. Mal
Es ist ein schwarzer Tag in Österreichs jüngerer Geschichte. Bereits in den frühen Morgenstunden des 1. August 1976 erschüttert eine Schreckensmeldung die Wiener Bevölkerung: Der Einsturz der Reichsbrücke wird sogar auf der Erdbebenstation der Hohen Warte registriert. Am selben Tag, nur wenige Stunden später, verunglückt Formel-1-Weltmeister Niki Lauda. Er überlebt, trägt aber schwere Verbrennungen davon (mehr dazu finden Sie hier).
Zur Geschichte der Reichsbrücke
100 Jahre vor dem Einsturz der Wiener Reichsbrücke 1976 hat es an dieser Stelle ein Bauwerk zur Querung der Donau gegeben. Die "Kronprinz Rudolf Brücke" wurde am 21. August 1876 eröffnet. Sie wurde ab 1872 im Zuge der Donauregulierung über das damals noch trockene Flussbett errichtet. Ihre Nachfolgerin versank ziemlich genau ein Jahrhundert später in den Fluten.
Die "Kronprinz Rudolf Brücke" wurde 1919 - nach dem Ende der Monarchie - in "Reichsbrücke" umbenannt. Da ihre Fahrbahnbreite nur rund siebeneinhalb Meter betrug und zudem bald erste Schäden am Bauwerk auftraten, entschied man sich nicht zuletzt aufgrund des gestiegenen Verkehrsaufkommens für einen Neubau als Kettenbrücke. Nach einigen Schwierigkeiten und Verzögerungen war das Projekt 1937 abgeschlossen.
Die Brücke samt zwei Fahrspuren für Autos, zwei Richtungsgleise für die Straßenbahn und Gehwege an beiden Seiten zählte damals zu den größten Kettenbrücken Europas. Sie überstand den Zweiten Weltkrieg trotz einiger Treffer halbwegs unbeschadet. Ab 1946 firmierte sie zehn Jahre lang als "Brücke der Roten Armee".
100 Jahre nach der Eröffnung ihres Vorgängerbaus kam es schließlich zur Katastrophe: Am 1. August 1976 stürzte die Reichsbrücke in den frühen Morgenstunden in sich zusammen. Der Wiederaufbaubeschluss erfolgte rasch, weshalb die neue Brücke am 9. November 1980 für den Verkehr freigegeben werden konnte.
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