Wiener Polizei fahndet ab sofort auf Facebook

Wiener Polizei fahndet ab sofort auf Facebook
Erstmals setzen Österreichs Ermittler auf die Hinweise aus dem sozialen Netzwerk.

Die Landespolizeidirektion Wien fahndet ab Freitag auch auf Facebook nach Verdächtigen (Facebook-Name: Wiener Polizei). Facebook-Auftritte von Polizeibehörden sind zwar nichts Neues, aber die Verbrecherjagd der Wiener im sozialen Netzwerk ist zumindest für Österreich eine Novität.

Wiener Polizei fahndet ab sofort auf Facebook
Facebook-Auftritt der Wiener Polizei
Einer der Ersten, der zu ungewollter Bekanntheit im Internet kommt, ist ein 41-jähriger Wiener. Die Beamten des Landeskriminalamts Wien ermitteln gegen den Mann wegen mehrfacher Trickdiebstähle und mehrfachen Trickbetrugs in Wohnungen. Eine seiner Methoden: Er begleitete seine betagten Opfer nach einem Einkauf bis zur Wohnungstür. Oder er gab sich als Mitarbeiter der Wasserwerke aus und verschaffte sich so – in Begleitung einer weiblichen unbekannten Komplizin, die sich als Hausbetreuerin ausgab – Zutritt zur Wohnung.

U-Haft

In unbeobachteten Momenten suchte das Duo nach Wertgegenständen. Der 41-Jährige befindet sich in U-Haft und bestreitet jeglichen Tatzusammenhang. Von der Facebook-Fahndung erhoffen sich die Ermittler, weitere Opfer zu finden.

Wiener Polizei fahndet ab sofort auf Facebook
Facebook-Team der Wiener Polizei
Wie es funktioniert, erklärt Thomas Keiblinger von der Polizeidirektion Wien: Die Facebook-Seite der Wiener-Polizei auf Facebook gibt es schon länger. Dort lag der Schwerpunkt bisher nur auf der Präventionsarbeit in Form von Sicherheitstipps. Weiters gibt es Verlinkungen zu jeglichen Bürgerservicestellen sowie zu Veranstaltungen – wie Hundevorführungen, Tag der Wiener Polizei oder Vorführungen der Flug- oder Wasserpolizei.

Auch Job-Annoncen werden auf die Seite gestellt. Zwar gibt es auch konkrete Hinweise zu Bereichen wie Internetkriminalität, Einbruchskriminalität und Internetpiraterie – was sich aber tagtäglich abspielt, erfährt man nicht.

Link zur Kripo

Neu ist ab heute nun die direkte Verlinkung zu den aktuellen Fahndungen nach Abgängigen sowie mutmaßlichen Straftätern des Landeskriminalamtes. Die User finden im Chronik-Verlauf Lichtbilder von gesuchten Personen, eine kurze Schilderung des Sachverhaltes sowie einen Link zur Fahndungs-Seite der Landespolizeidirektion Wien.

In jeder veröffentlichten Fahndung oder zu jedem konkreten Fall finden die Besucher Kontaktdaten der ermittelnden Beamten, die laufend Hinweise entgegen nehmen. Im Fall des verhafteten Trickdiebes werden Hinweise erbeten unter 01/31310 DW 43800.

Den gesamten Artikel können Sie im morgigen KURIER lesen oder schon ab 18 Uhr hier als ePaper.

Kommentare