Denn die Geschlechteraufteilung beim technischen Tüfteln und Basteln müsste nicht so sein, ist die 36-jährige Wissenschafterin überzeugt.
Vergangenes Jahr ist sie jedenfalls für ihre Forschung – soziale Aspekte mit Informatik zu verknüpfen – als Erste mit dem Hedy-Lamarr-Preis der Stadt Wien ausgezeichnet worden.
Die österreichisch-amerikanischen Filmschauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr hat während des Zweiten Weltkriegs jene Technologie maßgeblich entwickelt, die als Vorläuferin der Bluetooth- und WLAN-Technologie angesehen wird.
Die Stadt Wien möchte mit dem Preis Frauen aus der Informationstechnik sichtbar machen. Für Verena Fuchsberger-Staufer war der Preis natürlich eine unglaublich schöne Auszeichnung.
Sie darf heuer auch in der Jury sitzen; der nächste Preis wird am 5. November vergeben. Gleichzeitig, ergänzt sie, wäre es natürlich schön, wenn es keinen Preis für diese bestimmte Zielgruppe geben müsste. Weil es zeigt, wie viel Weg noch zu gehen ist.
Die gebürtige Oberösterreicherin ist selbst übrigens zufällig in die IT-Branche gerutscht. Sie hat Medienpädagogik und Psychologie studiert und ist am Institut für „Human Computer Interaction“ in Salzburg auf eine Dissertationsstelle aufmerksam geworden, die sich mit älteren Menschen und deren Umgang mit Technologie auseinandersetzte.
Eine Inspiration hat sie dennoch schon als Jugendliche bekommen, fällt ihr ein: „Meine Informatiklehrerin. Sie hat mir sehr imponiert. Das war Anfang der 90er doch noch eine fremde Welt.“
"Traditionelles Frauenbild"
Was ist ihre Erklärung, dass der Frauenanteil in der Technik weiter so gering ist? „Da spielen so viele Faktoren mit hinein“, sagt Verena Fuchsberger-Staufer. „Wir befinden uns noch in einem sehr traditionellen Weltbild. Das fängt bei der Kinderbetreuung an. Es ist noch immer selbstverständlich, dass die Frau in Karenz geht. Und es gibt zu wenig weibliche Vorbilder in dem Bereich.“
Das nehme man sich an ihrem Institut zu Herzen: Hier gebe es einen Frauenanteil von 50 Prozent.
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