Nach dem Schnee kommt der Sturm
Der große Wintereinbruch blieb Österreich am Donnerstag erspart: Zwar fielen in weiten Teilen des Landes wie dem Waldviertel bis zu 15 Zentimeter Neuschnee, vom befürchteten "Wetterchaos" ist man aber weit entfernt. Der Osten und der Süden müssen sich allerdings heute und morgen auf stürmischen Nordwestwind einstellen, berichtet der Wetterdienst UBIMET (zum aktuellen Wetter aus Ihrer Region). In einigen Föhntälern sind sogar schwere Sturmböen möglich.
Die stärksten Windböen mit Spitzen von 110 km/h werden über den Alpenostrand zwischen der Buckligen Welt bis zu den Fischbacher Alpen fegen. Durch den Wind kann die subjektiv empfundene Temperatur bis zu minus 15 Grad betragen. Von Freitag auf Samstag bleibt es in ganz Österreich deutlich zu kalt für die Jahreszeit - die Temperaturen reichen von minus 20 Grad in Osttirol und Tirol bis zu minus 5 Grad im östlichen Flachland.
In den nächsten Tagen soll es zwar wieder wärmer werden, mit Schneefall bzw. Schneeschauern muss man aber immer wieder rechnen, vor allem im Westen.
Probleme im Verkehr
Die Rückkehr des Winters sorgte am Donnerstag in Teilen Österreichs für Probleme im Verkehr. Besonders betroffen waren nach Angaben des ARBÖ die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Wien.
In Oberösterreich kam es vor allem im Inn- und Mühlviertel zu zahlreichen Unfällen auf den schneebedeckten Fahrbahnen. Die Rieder Bundesstraße (B141), musste bei Ried im Innkreis in den Morgenstunden für längere Zeit gesperrt werden. Bereits zuvor sorgte ein Unfall auf der Mühlkreisautobahn (A7) bei Gallneukirchen für erhebliche Behinderungen. Bedingt durch den Wintereinbruch ging es auch im Frühverkehr in und rund um die Landeshauptstadt Linz noch langsamer als üblich voran. Viel Geduld benötigten Autofahrer auf der Mühlkreisautobahn (A7) zwischen dem Tunnel Bindermichl und der Prinz-Eugen-Straße in Richtung Freistadt beziehungsweise zwischen Treffling und der Ausfahrt Hafenstraße. Auch die Rohrbacher Bundesstraße (B127) zwischen Ottensheim und Urfahr und die Donau Bundesstraße (B3) zwischen Steyregg und der Donaubrücke erwiesen sich wieder einmal als Staupunkte.
Aufgrund des Winterwetters ist es in Niederösterreich zu einigen Unfällen gekommen. So musste die B210 zwischen Alland (Bezirk Baden) und Mayerling wegen Bergungsarbeiten gesperrt werden, nachdem sich gegen 9.20 Uhr ein Pkw überschlagen hatte. Zwei Personen wurden verletzt. Der Verkehr wurde örtlich umgeleitet.
Ein Verkehrsunfall bei Heiligenkreuz (Bezirk Baden) forderte zwei Verletzte. Ein Auto war bei dichtem Schneetreiben, schlechter Sicht und schneeglatter Fahrbahn von der B210 abgekommen und gegen eine Baumgruppe geprallt. Beide Insassen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Starker Wind war die Ursache eines Zwischenfalls auf der B17: Gegen 7.20 Uhr wurde zwischen Günselsdorf und Oeynhausen (Bezirk Baden) ein Lkw "aus der Spur geweht" (siehe Bild). Das Schwerfahrzeug musste geborgen werden, was Stauungen im Morgenverkehr nach sich zog.
Geduld war auch auf der Westautobahn (A1) angebracht: Zwischen Loosdorf (Bezirk Melk) und der Raststation Völlerndorf kurz vor St. Pölten kam es ab 8.50 Uhr zu mehreren Auffahrunfällen. Eine Person sei dabei leicht verletzt worden. Zwei Fahrstreifen waren blockiert, es bildete sich ein rund vier Kilometer langer Rückstau in Fahrtrichtung Wien, so der ÖAMTC.
In der Steiermark ist ein 49-jähriger Obersteirer im Bezirk Murtal mit seinem Lkw von einer schneebedeckten Landesstraße abgekommen, über eine Böschung 100 Meter in die Tiefe gestürzt und noch an der Unfallstelle gestorben. Auf der abschüssigen Fahrbahn dürfte der Anhänger des Schwerfahrzeugs ins Rutschen gekommen sein.
In Wien brauchten die Autofahrer auf den "üblichen verdächtigen Stau-Strecken" noch wesentlich mehr Geduld als sonst im Frühverkehr. Auf der Südosttangente (A23) zwischen Stadlauer Tunnel und Knoten Kaisermühlen wurden ebenso, wie auf der Donauuferautobahn (A22) vor der Nordbrücke, der Nordbrücke selbst, der Westeinfahrt und der Triester Straße bis in die Vormittagsstunden hinein, zäher Verkehr gemeldet.
Auf zahlreichen Berg- und Passstraßen hieß es für Autofahrer ohne Schneeketten "rien ne va plus". Allgemeine Kettenpflicht wurde unter anderem auf der Katschberg Bundesstraße (B99) zwischen Rennweg und der Passhöhe, der Gerlos Bundesstraße (B165) zwischen Wald im Pinzgau und der Passhöhe sowie in Tirol auf der Kühtai Landesstraße (bei Ötz) und der Kaiserau Landesstraße (L713) über die Passhöhe verhängt.
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