Wenn er sie zeichnet, haben Sie ein Problem

Wenn er sie zeichnet, haben Sie ein Problem
Phantombildzeichner Andreas Fussel über seine Arbeit, den Umgang mit Zeugen und spektakuläre, gelöste Fälle.

Abteilungsinspektor Andreas Fussel vom Landeskriminalamt Niederösterreich gibt für die  Dunklen Spuren einen seltenen Einblick in seine Arbeit als Phantombildzeichner. Er erklärt, an welche Details sich die Menschen am meisten erinnern, wie viele Täter aufgrund eines Phantombilds gefasst werden und ob ihm auch schon einmal ein Bild misslungen ist.

Herr Fussel, wo fängt man  bei einem Phantombild an? Nase? Ohren?  Mund?
Andreas Fussel: Wir in Niederösterreich handhaben das so,  dass wir mit Startbildern beginnen. Die setzen sich aus sieben Komponenten zusammen.  Gesichtsform, Haare, Augenbrauen, Augen, Mund, Nase und Ohren. Der Zeuge entscheidet dann,  ob er auf den Bildern irgendeine Komponenten sieht, die zum Täter passen.

Der Zeuge sagt dann: „So einen Mund hat der Täter“?
Genau. Dieser Mund  wird dann fixiert und bei allen weiteren Startbildern ist der Mund immer gleich und alles andere verändert sich. Das machen wir so lange, bis wir ein Bild haben, das dem Täter schon sehr ähnlich sieht. Das wird dann übernommen und dann beginnt die Feinarbeit mit dem Zeichenwerkzeug.


Früher wurden ja alle Phantombilder händisch gezeichnet. Gibt es das noch?

Kommentare