Aufruf zur Gewalt gegen Juden in aller Welt: Cobra bewacht jüdische Einrichtungen

Aufruf zur Gewalt gegen Juden in aller Welt: Cobra bewacht jüdische Einrichtungen
Die Terrororganisation Hamas rief zu Handlungen am Freitag auf. Die Exekutive überwacht verstärkt.

Nachdem die Terrororganisation Hamas für Freitag, 13. Oktober, zur globalen Gewaltwelle gegen Juden aufgerufen hat, sind auch die österreichischen Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft.

Jüdische Einrichtungen werden in Österreich bereits seit Samstag verstärkt überwacht. Die DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst) ist mit internationalen Sicherheitsbehörden in engem Kontakt. "Aufrufe zu Gewalttaten in den sozialen Medien, Veränderungen der Lage in den betroffenen Ländern, Informationen von ausländischen Partnerdiensten und viele weitere Umstände oder Informationen fließen in die laufende Gefährdungsanalyse und Einschätzung der Lage ein", heißt es aus dem Innenministerium. Eine weitere Verstärkung der Maßnahmen seien "nicht ausgeschlossen". Details wolle man aber keine nennen.

In Sozialen Medien rief die Hamas zum "Tag der Mobilisierung aller globalen Muslime in Solidarität mit dem palästinensischen Volk und dem Widerstand“ auf. 

Die Bedrohung dürfte von den Behörden sehr ernst genommen werden: Als ein Journalist in Linz eine Synagoge fotografieren will, wird er sofort von Polizisten aufgefordert, sich auszuweisen. Die Überwachung der jüdischen Einrichtungen erfolgt zum Teil sichtbar, zum Teil verdeckt. Auch Beamte der Spezialeinheit Cobra sind im Einsatz.

Eine konkrete Bedrohung sei in Österreich derzeit aber nicht bekannt. Währenddessen wappnet sich die Wiener Polizei für einen Großeinsatz am Mittwochabend. Dann sollen Mahnwachen für Israel als auch für Palästina in Wien abgehalten werden - und zwar in unmittelbarer Nähe zueinander. Die israelitische Kultusgemeinde will am Ballhausplatz den Opfern des Hamas-Terrors gedenken, die Anhänger für die Befreiung Palästinas versammeln sich zeitgleich am Stephansplatz

Mehr lesen: Polizei-Großeinsatz wegen Demos für Israel und Palästina in Wien

Der kommende Freitag sei der „Freitag der Al-Aksa-Flut“, teilte die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, am Dienstag mit. Es gehe um die Unterstützung des palästinensischen Volkes „angesichts des offenen Krieges der (israelischen) Besatzung“. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam.

Die Hamas forderte zudem junge Palästinenser im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten auf. Die Araber in Israel wiederum sollten zur Al-Aksa-Moschee nach Jerusalem kommen und sich dort versammeln.

Hunderte Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2.600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

Israel reagierte mit Luftangriffen im Gazastreifen, bei denen laut Gesundheitsministerium in Gaza 788 Menschen, einschließlich mehr als 140 Kinder und 120 Frauen, getötet wurden. Mehr als 4100 Menschen seien bei den Luftangriffen verletzt worden.

➤ Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen in Israel in unserem Live-Ticker

Kommentare