Weltrekordjagd: Mit dem Rad 23.000 Kilometer durch Amerika

Weltrekordjagd: Mit dem Rad 23.000 Kilometer durch Amerika
Michael Strasser will in weniger als 99 Tagen und 12 Stunden den Kontinent mit dem Rad durchqueren.

Unglaubliche 23.000 Kilometer und 185.000 Höhenmeter liegen vor ihm. Von Alaska bis nach Patagonien. Es ist die längste durchfahrbare Strecke der Welt. Das bedeutet: Durchquerung von 14 Ländern und Übertritt von 16 Grenzen. Michael Strasser aus Bruck/Leitha hat Extremes vor. Er will diese Strecke nicht nur überhaupt mit dem Rad bewältigen. Nein, er will den Weltrekord unterbieten. Dieser liegt bei 99 Tagen, 12 Stunden und 56 Minuten.

Die Vorbereitung für das Projekt „Ice2Ice“ – der Name stammt von den Frosttemperaturen, die beim Start in Alaska und beim Ziel in Patagonien vorherrschen – laufen schon seit zwei Jahren, wie der KURIER berichtete. Am Montag geht es los. Seit zwei Wochen ist Strasser nun in Nordamerika für die letzten Vorbereitungen. „Wir wollten schon früher anreisen, um noch zur Ruhe zu kommen. Die letzten Monate in Österreich waren wahnsinnig anstrengend. Wir waren fast rund um die Uhr im Einsatz, damit alles rechtzeitig fertig wird“, sagt Strasser. In Alaska scheine momentan beinahe rund um die Uhr die Sonne. Das sei gewöhnungsbedürftig, für die Fahrt jedoch vorteilhaft. Denn schlafen wird er pro Nacht nur etwa vier Stunden.

Weltrekordjagd: Mit dem Rad 23.000 Kilometer durch Amerika

Bären begleiten Beginn

Auch mit Bären hat er in Alaska schon Bekanntschaft gemacht. „Sie laufen einfach über die Straße, wenn man unterwegs ist. Man muss vorsichtig sein, dass man sie nicht erschreckt“, sagt der Niederösterreicher, der bei seiner Weltrekordfahrt von Kairo nach Kapstadt bereits mit Giraffen und Elefanten um die Wette gefahren ist. Das Wetter in Alaska ist derzeit wechselnd. „Tagsüber bei Sonnenschein hat es 20 Grad. Wenn es jedoch abkühlt, sind wir gerade mit Daunenjacken unterwegs“, berichtet Strasser. Die Klimabedingungen werden während der Fahrt noch extremer. „Ich werde von unterschiedlichen Minusgraden bis zu tropischer Hitze alles erleben.“ Auch die Höhenmeter werden enorm. „Alleine die Überquerung der Anden in Kolumbien, Ecuador und Peru werden nach den ersten 10.000 Kilometern eine Herausforderung, die nur schwer im Training zu simulieren ist“, sagt der Extremsportler, der in Relation insgesamt etwa 120 Mal den Großglockner erklimmen wird. Durchgehend wird er auf einer Meereshöhe von 3000 Metern radeln.

 

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Beim Weltrekord begleitet wird Strasser von vier Betreuern: Seiner Freundin Kerstin Quirchmayr, dem Kameramann Chris Wisser, der Psychotherapeutin Viola Minixhofer und der Übersetzerin Viktoria Klammerth. Wichtig in der Vorbereitung war auch die Einrichtung der Begleitautos, in denen die Crew schlafen wird.

Überhaupt spielt die Logistik eine wesentliche Rolle. „Das erklärte Ziel ist es, den Weltrekord von 99 Tagen zu schlagen. Es hängt aber nicht nur von meiner Leistungsfähigkeit ab, sondern auch von den Grenzübergängen. Die Autos über die mexikanische Grenze zu bringen, ist etwa ein großer bürokratischer Aufwand. Es hängt viel von Faktoren ab, die wir nicht beeinflussen können“, sagt der 35-Jährige. Auch die derzeitige Gefahrenlage etwa in El Salvador ist nicht unwesentlich. Das Land muss eventuell umfahren werden. Strasser ist aber bereit für das Abenteuer, das einen ernsten Hintergrund hat. Seine Mitbewohnerin leidet an der ALS-Erkrankung. Er möchte Spenden sammeln.

Mehr Infos unter: strassermichael.at

Eckpunkte

Distanz 

23.000 Kilometer ist die Strecke lang

Höhenmeter

185.000 Höhenmeter müssen überwunden werden

Startpunkt

Prudhoe Bay, Alaska

Ziel

Ushuaia, Patagonien

Training

In der Vorbereitung hat Strasser täglich drei Mal trainiert: Radfahren, Kraft und Ausdauer standen im Fokus dabei.

 

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