Welser Geschäftsleute um 370.000 Euro erleichtert

Neben neuen Sicherheitsmerkmalen ist ...
Die Unternehmer wurden bei Immobiliengeschäft um Provision geprellt.

Drei Welser Unternehmer sind auf einen sogenannten Rip-Deal hereingefallen und haben dabei 370.000 Euro verloren. Nach monatelangen Ermittlungen forschte das LKA OÖ drei Täter aus. Der Trickbetrüger stammt aus Rumänien, die beiden Hintermänner aus Deutschland und Frankreich. Ihnen wurden fünf Rip-Deals mit einem Gesamtschaden von 1,5 Millionen Euro nachgewiesen, so die Polizei OÖ.

Aus ermittlungstaktischen Gründen hat die Polizei erst am Montag den Fall aus dem Jahr 2014 bekannt gegeben. Die Welser Geschäftsleute waren auf der Suche nach einem Käufer für ein großes Immobiliengeschäft im Wert von 3,25 Millionen Euro. Im Zuge dessen trafen sie sich in Mailand mit einem vermeintlichen Vermittler, der 370.000 Euro Provision von ihnen verlangte.

Jenes Geld wollte er am Tag der Vertragsunterzeichnung sehen und prüfen. Daher schickte er im Juni 2014 einen Mittelsmann nach Wels, der im Tresorraum einer Bank die Provision angeblich besichtigte, zählte, neu verpackte und versiegelte. Nachdem er das geprüfte Geld scheinbar wieder im Schließfach deponiert hatte, verabschiedete er sich.

Kaum Geld, fast nur Papier

Zur eigentlichen Vertragsunterzeichnung kam es nie. Als die drei dann jene 370.000 Euro aus dem Schließfach holen wollten, mussten sie feststellen, dass nur einige echte Banknoten vorhanden waren. Bei dem Rest handelte es sich um zurechtgeschnittenes Papier.

Die in Wels neu angewandte „optimierte“ Vorgehensweise, bei dem die Opfer mit dem Geld nicht mehr zu den Tätern ins Ausland fahren, sondern die Täter zu den Opfern zur Geldprüfung kommen, wurde bereits seit Mitte 2013 beobachtet, teilte die Polizei mit. Es war bereits bekannt, dass vorwiegend in Italien tätige „Rip Deal Täter“ die krummen Geschäfte einfädelten, Rumänen sie dann ausführten.

Auf frischer Tat ertappt

Am 4. Dezember 2014 wurden in Linz bei einem neuerlichen Versuch zwei rumänische Staatsbürger auf frischer Tat festgenommen. Wie sich herausstellte, war einer von ihnen der „Geldprüfer“ in Wels. Er soll auch in der Schweiz zugeschlagen haben. Außerdem konnten zwei in Italien tätige Hintermänner, einer aus Deutschland und einer aus Frankreich, ausgeforscht werden.

Die Bandenmitglieder wurden im März 2015 der Staatsanwaltschaft Wien zur Anzeige gebracht. Die Betrüger hinter Gitter zu bekommen, ist jedoch schwierig, da die österreichischen Ermittler keine rechtliche Handhabe haben. Denn einen europäischen Haftbefehl zu erlassen, sei aufgrund der letzten Strafrechtsreform und der damit verbundenen zu geringen Strafdrohung nicht mehr möglich.

Kommentare