Hotels schreiben Hilferuf an Bundesregierung

Hotels schreiben Hilferuf an Bundesregierung
Mehrere namhafte Hotels richten sich in einem Schreiben an die Bundesregierung und fordern eine Öffnung am 13. Dezember.

"Wir sind erneut Passagiere, welche nur tatenlos zusehen können. Unsere Branche war nun seit dem ersten Lockdown für insgesamt neuneinhalb Monate behördlich geschlossen. Manche Betriebe, deren Geschäftsmodell ausschließlich auf Winter ausgerichtet ist, gar ganze 20 Monate. Auch wenn es finanzielle Hilfen von Seiten des Staates gab und gibt, so können diese nicht Sinn und Zweck eines Wirtschaftstreibenden sein. Bei einem 70 prozentigen Verlustersatz bleiben noch immer 30 Prozent beim Unternehmen."

In einem öffentlichen Brief kritisieren mehrere Hoteliers aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg den erneuten Lockdown knapp vor der Hochsaison. Adressiert ist das Schreiben an die Bundesregierung. Unterzeichnet ist der Brief von nahmhaften und bekannten Hotels wie Priesteregg, Forsthofgut und Stanglwirt.

Hotels schreiben Hilferuf an Bundesregierung

Die unterzeichnenden Hoteliers

"Der Handel betreibt starkes Lobbying und wird sein Weihnachtsgeschäft bekommen", schreiben die Betroffenen. Recht haben sie: Am Dienstagabend wurde der 4. Adventsonntag als zusätzlicher Einkaufstag für den Handel entschieden - vorausgesetzt, der generelle Lockdown am 19. Dezember gilt nicht mehr. Ob die anderen Branchen auch aufsperren dürfen, ist einstweilen noch ungewiss.

Die Hotellerie weile weiter im Ungewissen, so die Kritik: "Leider bleibt unsere gesetzliche Interessensvertretung hier im Hintertreffen. Für viele Regionen, Zulieferer, Handwerker, örtlichen Handel sowie Skiverleih sind wir allerdings systemrelevant, ohne den Tourismus ist der Alpenbogen entvölkert." Der "Eiertanz" der Regierung würde den bereits bestehenden Fachkräftemangel weiter verschärfen.

Schaden am Image, kein Trinkgeldersatz

Kritik gibt es etwa daran, dass es keinen Trinkgeldersatz gäbe. "Somit werden wir über kurz oder lang qualifizierte Leute an andere Destinationen und Branchen verlieren." Zudem würde Österreich als Wintertourismusland - vor allem international - unter einem enormen Imageschaden leiden.

Schutzkonzepte funktionierten im Sommer

"Die beiden vergangenen Sommersaisonen haben gezeigt, dass unsere Schutzkonzepte funktionieren. Es ist wissenschaftlich belegt, dass wir nicht als virustreibende Branche zu betrachten sind." Die Hoteliers sprechen sich geschlossen für schärfere Maßnahmen aus, etwa 2G+, eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen, Mindestabstände und fix zugewiesene Sitzplätze für jeden Gast. "Wir hoffen, Sie sind sich Ihrer Verantwortung bewusst und lassen uns zum 13. Dezember wieder das tun, was wir so sehr lieben - Gastgeber sein!", so die Hoteliers abschließend.

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