Vorarlberg: Heliskiing fürs Gemeinwohl
Wer im freien Gelände unberührte Tiefschnee-Skiabfahrten erleben will, muss sich in der Regel Tourenski anschnallen und selbst den beschwerlichen Weg auf den Berg zurücklegen. Einfacher geht es mit dem Hubschrauber. Diese Variante ist vor allem aus den kanadischen Rocky Mountains unter dem Namen Heliskiing bekannt. Hierzulande gibt es nur einen Ort, wo Wintersportler in den Genuss dieser Luxusaktivität kommen können: am Arlberg.
Zuletzt stand das von Naturschützern heftig kritisierte Heliskiing in Vorarlberg allerdings wieder zur Diskussion, da dafür alle fünf Jahre eine Genehmigung erteilt werden muss. Diese wurde Mitte November schließlich wieder verlängert. Die Firma Wucher, die den Sport anbietet, finanziert mit den Einnahmen auch einen Rettungshubschrauber quer. Der grüne Landtagsabgeordnete Christoph Metzler gab sich mit der Begründung aber nicht zufrieden. Er stellte eine Anfrage an den ressortzuständigen Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP).
Dieser argumentierte in seiner Antwort die Verlängerung bis 2021 nun vor allem damit, dass das touristische Angebot durch "Heliskiing eine wesentliche Aufwertung" erhalte. Die Genehmigung der Flüge sei demnach "im öffentlichen Interesse gelegen", schrieb Schwärzler. Außerdem sei nur mit dem Zuverdienst durch das Heliskiing der Betrieb von Flügen zur Personenrettung und Lawinensprengung gesichert. "Heliskiing hat mit Berg- und Flugrettung nichts zu tun. Die Flugrettung ist auch ohne Heliskiing möglich", kritisiert Metzler.
Lukratives Geschäft
Rund 250 bis 300 solcher Flüge würden jeden Winter je nach Schneelage angeboten, sagt Thomas Türtscher, Geschäftsführer der Firma Wucher. Rund 500 Euro kostet ein Flug. Wenn das Betätigungsfeld Heliskiing wegfalle, seien die Bereiche Personenrettung und Lawinensprengung für das Unternehmen womöglich nicht mehr wirtschaftlich. "Außerdem lernen unsere Piloten dadurch, bei schwierigen Pulverschnee-Bedingungen zu landen", behauptet Türtscher.
Zuletzt in der Diskussion stehende weitere Anträge für Heliskiing-Flüge, etwa im Montafon, seien beim Land bisher nicht eingegangen, hieß es außerdem in Schwärzlers Antwort.
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