Von mörderischen Schwestern bis zu Beethovens Haarlocke

Elfriede Blauensteiner zeigte nie Reue für ihre Taten.
Tragödien und Kuriositäten begleiteten den Gerichtsmediziner Christian Reiter.

Christian Reiter hat unzählige Fälle bearbeitet. Darunter auch sehr prominente. Ein grober Überblick.

Einer seiner ersten Fälle waren die Schwesternmorde von Lainz in den 1980er-Jahren. Vier Krankenschwestern wurden wegen 42-fachen Mordes angeklagt. Sie hatten alte, „lästige“ Patienten betäubt und ertränkt, nannten den Vorgang zynisch „Mundspülung“.

Als „schwarze Witwe“ ging in den 1990er-Jahren Elfriede Blauensteiner in die Kriminalgeschichte ein. Sie hatte mehrere Männer zu Tode „gepflegt“ und wurde wegen drei Morden zu lebenslanger Haft verurteilt. Blauensteiner zeigte nie Reue für ihre Taten. „Es ist um keinen Mann schade, wenn er stirbt“, sagte sie im Prozess.

Am 26. Mai 1991 stürzte eine Lauda-Air-Maschine über Thailand ab. 223 Menschen starben. Reiter half bei der Identifizierung der Opfer vor Ort. Der Absturz ist das schwerste Unglück in der österreichischen Luftfahrtgeschichte. Unglücksursache war eine unbeabsichtigt aktivierte Schubumkehr.

Eine Tragödie mit noch größerem Ausmaß spielte sich im Jahr 2004 ab: Riesige Tsunami-Wellen überfluteten die Küsten am Indischen Ozean. Um die 228.000 Menschen starben. Reiter unterstützte bei der Opfer-Identifizierung in Thailand.

Am 26. August 2015 ereignete sich bei Parndorf eine Flüchtlingstragödie: 71 Menschen aus dem Irak, aus Afghanistan, Syrien und dem Iran kamen in einem Kühllastwagen ums Leben. Das Fahrzeug wurde in einer Pannenbucht abgestellt.

184 Jahre nach seinem Tod konnte Reiter herausfinden, woran Komponist Ludwig van Beethoven gestorben ist – dank einer erhaltenen Haarlocke. Beethoven starb im Alter von 56 Jahren, weil er Medikamente mit einer hohen Bleikonzentration erhalten hatte.

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