„Vier Pfoten“ deckten Betrug auf Internetplattformen auf

Viele Tierinserate im Internate sind Fakes (Symbolfoto).
Betrüger lassen Käufer für Tiere bezahlen, die nicht existieren. Sie inserieren auf einschlägig bekannten Plattformen.

Ein 25-jähriger Innsbrucker fiel erst vor Kurzem auf den Trick herein: Nachdem er sich auf einer Internetplattform für eine Bengalkatze entschieden und via eMail mit dem Inserenten kommuniziert hatte, überwies er via „Western Union“ zwei Zahlungen – für das Tier sowie den Transport. Die Katze erhielt er zwar nicht, dafür aber eine dritte Zahlungsaufforderung. Zu diesem Zeitpunkt war ihm bereits ein Schaden im mittleren dreistelligen Eurobereich entstanden.

Bei der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ kennt man diese Masche. Um darauf aufmerksam zu machen, gab sich kürzlich eine Mitarbeiterin auf der Plattform kleinanzeigen.at als Interessentin aus.

Dort fiel ihr eine eMail-Adresse auf, die für rund 70 Anzeigen verwendet wurde. Inseriert wurden diverse Hunde- und Katzenrassen ebenso, wie Kapuziner-Affen und andere exotische Tiere.

Also schrieb die Fake-Kundin der umtriebigen Anbieterin per Mail, sie habe sich für ein Ragdoll-Kätzchen um 200 Euro entschieden. Die Inserentin versprach darauf, dass das 12 Wochen alte Tier gechipt, tierärztlich untersucht und samt Stammbaum-Dokumentation und Spielzeug per Flugzeug umgehend geliefert werde.

Server in Afrika

Um vertrauenswürdig zu erscheinen, bat sie die „Vier Pfoten“-Mitarbeiterin sogar um ein paar persönliche Angaben. Man wolle schließlich wissen, wohin das geliebte Tier komme. Als die Undercover-Kundin einwilligte, folgten die erste von vier Zahlungsaufforderungen sowie eine in grottenschlechtem Deutsch verfasste Informationsbroschüre eines vermeintlichen Tiertransportunternehmens.

Das Problem ist nur: Die angebotenen Tiere gibt es gar nicht, es handelt sich um vorsätzlichen Betrug. Laut „Vier Pfoten“ sind es Plattformen wie kleinanzeigen.at, bazos.at oder tiere.at, die Betrügern und unseriösen Züchtern Tür und Tor öffnen. Die Inserenten, die meist in schlechtem Deutsch oder Englisch mit den Interessenten kommunizieren, geben an, in Ungarn, Polen oder anderen europäischen Ländern zu wohnen, tatsächlich stehen die Server aber in Kamerun oder Nigeria.

Die „Vier Pfoten“ empfehlen daher, niemals Tiere zu kaufen, ohne deren Zuchtstätte und Muttertiere gesehen zu haben. „Wer ein Herz für Tiere hat und auf der sicheren Seite sein will, besorgt sich ein Tier aus dem Tierheim“, empfiehlt Kampagnenleiterin Martina Pluda.

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