Renate E. löste Versprechen ein: "Sehe mich nicht als Mörderin"

Renate E. löste Versprechen ein: "Sehe mich nicht als Mörderin"
Causa Sterbehilfe: Renate E. löste ein Versprechen ein – und zog bei ihrem sterbenden Lebensgefährten die Schläuche. Sie wurde wegen Mordes verurteilt (nicht rechtskräftig).

Die 53-jährige Renate E. nippt am Kaffee. Den selbst gemachten Kuchen, den sie in die Kanzlei ihres Rechtsanwalts Gunther Gahleitner mitgebracht hat, rührt sie nicht an. Die Wienerin wurde am vergangenen Dienstag (nicht rechtskräftig) wegen Mordes schuldig gesprochen und zu drei Jahren Haft, ein Jahr davon unbedingt, verurteilt. Sie hatte ihrem sterbenden Lebensgefährten im AKH die Schläuche gezogen – der KURIER berichtete.

Die zarte Frau mit den aschblonden Haaren versucht, die Haltung zu wahren. „Man sieht es mir nicht an“, sagt sie selbst. „Aber mir geht der Reis“, bemüht die 53-Jährige eine alte Redensart. Renate E. hat Angst. „Seit das Urteil verkündet worden ist, ist das eine riesige Belastung“, sagt sie. Renate E. – eine Mörderin? „Das trifft mich hart. Ja, ich habe ihn getötet. Aber ich sehe mich nicht als Mörderin“, sagt sie.

"Erlöse mich"

Renate E. hat immer wieder betont, dass es der ausdrückliche Wunsch ihres Lebensgefährten war. „Wenn ich nur mehr dalieg', wie ein Stückl Geselchtes... Hasi, erlöse mich“, rang er ihr ab. Es sei ein Versprechen gewesen, das man sich gegenseitig gab. Für Renate E. war klar – sie musste es halten

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