Verschärfungen im Westen, skeptisches Abwarten im Osten
Vergangene Woche hat es sich aufgrund der steigenden Corona-Zahlen bereits abgezeichnet, nun ist es Realität: Vorarlberg muss die Maßnahmen wieder verschärfen. Konkret geht es um die Regionen Bregenzerwald und Lustenau, wo die Infektionszahlen seit den Lockerungen Mitte März stark gestiegen sind.
Die neuen Regeln gelten ab morgen, Dienstag. An bestimmten öffentlichen Orten wird dann eine Test- und Maskenpflicht eingeführt, teilte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) am Sonntag mit. Außerdem wird die Oberstufe auf Distance-Learning umgestellt. Zusätzlich wird die bereits geltende Ausreisetestpflicht im Bregenzerwald verlängert. Insgesamt 316 Menschen galten dort am Sonntag als infiziert.
Die verschärften Maßnahmen sollen „in einigen Gemeinden im Bregenzerwald“ und in Lustenau gelten, der Fernunterricht der Oberstufe im ganzen Bregenzerwald und in Lustenau. „Die Details dazu werden am Montag mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden fixiert“, sagte Rüscher. Die Maßnahmen sollen aber „gezielt“ und auf die „Situation in den jeweiligen Gemeinden abgestellt“ sein.
Auch andere Bundesländer im Westen kämpfen derzeit mit steigenden Zahlen – allen voran Tirol, wo wieder eine Virusmutation grassiert.
Bleibt die Gastro zu?
Wie Wien nach dem aktuell geltenden Lockdown – Handel und auch Museen sind gesperrt – vorgehen wird, ist noch offen. Das bekräftigte ein Sprecher von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Sonntag.
Am Dienstag soll zumindest entschieden werden, was nach dem 2. Mai geschieht. Ludwig wird sich dann nämlich mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich beraten. Möglich ist, dass die strengen Bestimmungen, wie in Aussicht gestellt wurde, gelockert werden. Ganz ausschließen wollte der Stadtchef vergangene Woche aber auch nicht, dass der Wiener Lockdown verlängert wird.
Wie in Wien mit den vom Bund für 19. Mai in Aussicht gestellten Öffnungen umgegangen wird, ist ebenfalls
offen. Gerüchte, wonach die Gastronomie in geschlossenen Räumen in der Bundeshauptstadt noch zu bleiben soll, könnten derzeit nicht bestätigt werden, versichert der Ludwig-Sprecher. Als ausgeschlossen gilt dies aber nicht. Der Bürgermeister hat bereits seine Skepsis vor „voreiligen“ Öffnungsschritten kundgetan.
Keine Ausreisetests in NÖ
Über weitere Lockerungen wird am Dienstag auch in Niederösterreich beraten, wo man zuletzt mit Wien an einem Strang zog.
Dort beginnt heute, Montag, die erste Arbeitswoche seit Längerem, in der kein Bezirk von Ausreisetests betroffen ist. In der Stadt Wiener Neustadt musste diese Maßnahme am 13. März ergriffen werden, es folgten
die Bezirke Wiener Neustadt-Land, Neunkirchen und Scheibbs. Die stark gesunkenen Infektionszahlen und ein Erlass des Gesundheitsministeriums hatten jedoch ermöglicht, dass die Kontrollen in Stadt und Bezirk Wiener Neustadt sowie in Scheibbs in der Nacht von Freitag auf Samstag beendet werden konnten. In Neunkirchen war das schon am Dienstag der Fall.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt landesweit bei 126,3 – in Wiener Neustadt-Stadt bei 109 und in Neunkirchen bei 81. Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigen die Maßnahmen „deutliche Wirkung“. Tourismus- und Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP) bezeichnete den 19. Mai als „Freudentag für Tourismus und Sport in Niederösterreich“.
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