Verpatzter Skiurlaub: Die Lifte standen still

Dass ihnen der Veranstalter nicht vor der Anreise mitgeteilt hat, dass Skifahren nicht möglich ist, ärgert Irene Harnisch und Herbert Vecernik.
1000 km legten zwei Wiener ins Hochzillertal umsonst zurück. Die Info kam erst vor Ort.

Dass im Tal kein Schnee liegen könnte, damit haben die beiden Wiener gerechnet, bevor sie sich am Sonntagvormittag in Niederösterreich ins Auto setzten. "Wir hatten sogar die Wandersachen mit", sagt Herbert Vecernik. Nach mehr als 500 Kilometern Fahrt nach Uderns im Zillertal kam dann die böse Überraschung: Auch auf dem Berg mangelte es an Schnee. "Der Hotelier hat uns ein Mail des Reiseveranstalters Eurotours vom selben Tag in die Hand gedrückt. Darin hieß es, dass wegen der milden Temperaturen kein Liftbetrieb möglich ist", ärgert sich der Pensionist, der gemeinsam mit seiner Freundin bei Hofer-Reisen den Skiurlaub gebucht hatte.

Vor Ort wurden die beiden vor die Wahl gestellt: kostenloses Storno und Abreise oder Aufenthalt zu einem vergünstigten Preis. Die 63-Jährigen entschieden sich für die Heimreise und waren stocksauer: "Es ist ein Wahnsinn, dass man dem Kunden die Anreise zumutet und ihn nicht vorher informiert."

Bei Eurotours gibt man sich geknickt: "Da ist viel zusammengekommen. Wir haben erst am Sonntagvormittag einen Anruf vom Skigebiet bekommen, dass die Lifte doch nicht aufsperren", sagt Pressesprecher Stefan Bracher. Seit zwei Wochen würde man angesichts der Schneelage täglich mit Bergbahnen telefonieren, deren Skipässe Teil von Reisepaketen sind.

170 Buchungen

In dem Fall habe man sich aber auf ein Mail des Skigebiets Hochzillertal vom 2. Dezember verlassen, mit dem man seit Jahren zusammenarbeite. "Darin hieß es, dass die Anreisen vom 7. Dezember in Ordnung gehen", erklärt Bracher. Nun sei man dabei, sich etwas für die verärgerten Kunden einfallen zu lassen. Insgesamt waren 170 Buchungen betroffen.

Rein rechtlich hat der Reiseveranstalter, wenn die Lifte bei einem gebuchten Skiurlaub nicht in Betrieb sind, laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) aber weder eine Informationspflicht, noch ist er in der Haftung. "Außer es gibt eine Schneegarantie", schränkt VKI-Expertin Maria Ecker ein. Darum sei es ratsam, sich vor Abreise zu informieren.

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