Vergoldeter Grundstücksdeal: Polit-Streit um Immobilien-Projekt

Rund um ein historisches Gebäude an der Innstraße 115 soll die gesamte Grünfläche mit einer Terrassensiedlung verbaut werden
Ein Investor verspricht den Erhalt einer alten Villa auf seinem Grund. Dafür will er für die Bebauung des Hangs eine massive Erhöhung der Nutzfläche von der Stadt.

„Mit der Befürwortung des Bauprojekts in der Innstraße 115 wird ein überdimensioniertes Großprojekt gutgeheißen, das Bauland-Spekulationen und Teuerungen am Wohnungsmarkt weiter befeuert – und nicht zuletzt ein charakteristisches Ensemble zerstört.“

Dieses vernichtende Urteil zu einem am Rande von St. Nikolaus, dem ältesten Stadtteil Innsbrucks, geplanten Bauprojekt kommt nicht von politischen Gegnern des Vorhabens, das ohne Zustimmung des Gemeinderats nicht in geplanter Form realisiert werden kann.

Vielmehr hat die gesamte Tiroler Architekturszene – von der Kammer über das Architekturzentrum „aut.“ bis hin zur Architekturfakultät der Universität Innsbruck – Ende Mai in einem öffentlichen Brandbrief das Vorhaben gegeißelt.

Wider allen Vorbehalten

Ungeachtet dessen wird der nach den Wünschen des Anlegers überarbeitete Bebauungsplan aller Voraussicht nach am Donnerstag im Gemeinderat eine Mehrheit finden. Und das, obwohl sich im Vorfeld Gestaltungsbeirat wie Stadtplanung klar dagegen ausgesprochen haben.

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