Verfolgungsjagd mit Schüssen: 17-Jähriger flüchtete vor Polizei

Verfolgungsjagd mit Schüssen: 17-Jähriger flüchtete vor Polizei
Die Kärntner Polizei verfolgte einen jungen Niederösterreicher, der auf einer Autobahn-Tankstelle Treibstoff gestohlen hatte.

Ein 17-jähriger Niederösterreicher hat am Montag in Kärnten eine ganze Reihe von Straftaten begangen: Ihm wird Betrug, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Urkundenunterdrückung und Diebstahl vorgeworfen. 

Am Montagnachmittag betankte der 17-jährige Niederösterreicher auf einer Autobahn-Tankstelle auf Höhe der Gemeinde Preitenegg (Bezirk Wolfsberg) ein Auto, das laut Informationen der Landespolizeidirektion Kärnten nicht zum Verkehr zugelassen war. An dem Pkw seien außerdem gestohlene Kennzeichen angebracht gewesen. Der 17-Jährige tankte 32 Liter Treibstoff und fuhr ohne zu bezahlen auf der A 2 (Südautobahn) in Richtung Klagenfurt davon. 

Auf den Rettungsgassen durch zwei Tunnel gerast

Im Zuge der Fahndung wurde das Fahrzeug von zwei Polizeistreifen auf der A 2 zwischen Wolfsberg und St. Andrä wahrgenommen. Der Lenker ignorierte Blaulicht sowie Anhaltezeichen und setzte seine Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit fort. Er fuhr durch die Rettungsgassen im Haberbergtunnel und im Kollmanntunnel, die durch Rotlicht gesperrt waren.

Der Lenker verließ danach die A 2 über die Ausfahrt Griffen. Im Kreuzungsbereich Abfahrt Griffen – B 80 missachtete er das deutlich sichtbare Anhaltezeichen einer Polizeistreife. Das zivile Dienstfahrzeug war laut Polizei mit eingeschaltetem, am Dach angebrachten Blaulicht quer zur Autobahnabfahrt auf der B 80 deutlich sichtbar abgestellt.

Schüsse auf Fluchtauto

Der 17-Jährige erhöhte die Geschwindigkeit nochmals und fuhr direkt auf die Beamten zu. Daraufhin feuerte einer der Beamten mit seiner Dienstwaffe zwei gezielte Schüsse auf das Fluchtauto ab, um den jungen Mann zum Anhalten zu zwingen - dieser setzte die Flucht aber weiter in Richtung Griffen fort, bog im Kreisverkehr Richtung Griffnerberg ab und kollidierte auf Höhe des Gemeindeamtes beim Überholen mit einem anderen Autofahrer, wobei beide Pkw erheblich beschädigt wurden. Nach der Kollision musste der 17-Jährige das Auto wegen der erheblichen Beschädigungen anhalten.

Flüchtender Beifahrer von Passanten angehalten

Der Lenker und eine im Fond des Fahrzeuges mitgefahrene 19-jährige Frau aus Wien wurden von den einschreitenden Polizeibeamten an Ort und Stelle festgenommen. Der Beifahrer, ein 16-jähriger Jugendlicher aus Wien, flüchtete zu Fuß in eine nahegelegene Siedlung, wo er von einem unbeteiligten Passanten aufgegriffen und anschließend den Streifenbeamten zur Festnahme übergeben wurde.

Der beim Lenker durchgeführte Alkotest verlief negativ. Wegen Verdacht des Suchtmittelmissbrauchs wurde er der Amtsärztin der BH Wolfsberg vorgeführt. Eine Fahruntüchtigkeit war nicht gegeben. Der Lenker ist nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins. 

Im Zuge der Einvernahme konnten dem 17-jährigen zwei Kennzeichendiebstähle, vier Tankbetrügereien sowie ein Automatendiebstahl nachgewiesen werden. Der 16-Jährige war an einem Kennzeichendiebstahl sowie beim Automatendiebstahl beteiligt.

Mitfahrerin positiv auf Covid-19 getestet

Die 19-Jährige klagte auf der Polizeiinspektion Wolfsberg über starke Kopf- und Rückenschmerzen. Bei der Untersuchung im LKH Wolfsberg wurde sie auf Covid 19 positiv getestet. Außerdem wurden leichte Verletzungen diagnostiziert, welche sie sich nach eigenen Angaben beim Verkehrsunfall zugezogen haben könnte. Der Lenker und der Beifahrer blieben unverletzt.

Bei der Verfolgungsjagd wurde ein Streifenwagen der Autobahnpolizei beschädigt. Beamte wurden nicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ordnete die Anzeige der Jugendlichen auf freiem Fuß an.

Kommentare