Verbreitung des Coronavirus aus Ischgl: Erste Klagen angekündigt

] REPORTAGE CORONA - DIE CORONA-QUARANTAENE UEBER DAS GANZE PAZNAUNTAL AUFGEHOBEN
Ischgl bereitet unterdessen die nächste Saison vor.

Der Verbraucherschützer Peter Kolba kündigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur an, dass er Ende September beim Wiener Landesgericht erste Klagen einbringen werde, in denen es um die Verbreitung des Coronavirus aus Ischgl (Tirol) geht. Es geht dabei um Schadenersatzklagen und die Anerkennung von Folgeschäden.

Darunter seien auch Fälle von Deutschen, die entweder durch die Erkrankung gestorben seien oder wie im Fall eines Mannes aus dem Rheinland nach langem Aufenthalt auf der Intensivstation mit Folgeschäden zu kämpfen hätten. „In einzelnen Fällen geht es um 100 000 Euro“, sagte Kolba der Deutschen Presse‐Agentur.

Nach seiner Darstellung haben die Verantwortlichen zu spät und nicht umfassend genug auf den Ausbruch der Corona‐Krise reagiert. Von dem für seine Après‐Ski‐Szene bekannten Ischgl aus sei das Virus in 45 Staaten getragen worden. Mehr als 6.000 Tirol‐Urlauber, davon viele Deutsche, haben sich inzwischen bei Kolba als Geschädigte gemeldet. Rund 1.000 Menschen haben sich laut Kolbas Verein bereits dazu entschlossen, sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligte anzuschließen. Auch die teils chaotischen Umstände der Abreise der Touristen würden Teil des Verfahrens, so Kolba.

Ischgl bereitet nächste Saison vor

Unterdessen trifft Ischgl Maßnahmen gegen eine abermalige Virus‐Verbreitung in der Wintersaison. So sollen alle Tourismus‐Mitarbeiter mit einem negativen Corona‐Test anreisen oder vor Ort getestet werden.

Während der Saison würden den Mitarbeitern dann laufend Testmöglichkeiten angeboten. Auch den Gästen wird empfohlen, bereits beim Check‐In in den Hotels ein negatives Testergebnis vorzuweisen. Ansonsten könnten sie sich vor Ort testen lassen.

Darüber hinaus soll das Abwasser auf der Suche nach dem Virus analysiert werden. Die Seilbahnkabinen sollen laufend mittels Kaltvernebelungsgeräten desinfiziert werden. Dieselbe Methode wird auch in den Skibussen sowie in Sportshops, Skidepots, WC‐Anlagen, Aufzugskabinen und den Ersten‐Hilfe‐Stationen täglich angewendet. Après‐Ski soll es in der bisherigen Form nicht mehr geben.

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