Unfälle mit Handys: "Smombies" auf dem Vormarsch
4.000 Fußgänger verunglückten 2018, 47 davon sogar tödlich. Österreichs Fußgänger leben somit gefährlich. Obwohl sie seltener gehen als Deutsche und Schweizer, passieren hierzulande im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Unfälle als in den Nachbarländern.
Eine erhebliche Rolle spielt dabei die Ablenkung, vor allem durch das Handy, wie eine Verkehrssicherheitsstudie der Allianz zeigt. „Als ‚Smombie‘ ist man durch den ständigen Blick auf das Smartphone im Straßenverkehr besonders gefährdet“, kommentiert Xaver Wölfl von der Allianz die Ergebnisse.
Ein „Smombie“ ist übrigens eine Person, die sich zombieartig vorwärts bewegt, dabei aufs Smartphone starrt und das Geschehen rund um sich nicht mehr wahrnimmt.
Ähnlich wie beim Autofahren, geht die größte Gefahr vom Tippen oder Schreiben aus. Erschwerend hinzu kommt, dass fast die Hälfte aller Befragten angab, während des Gehens Nachrichten zu verschicken.
Junge und Alte gefährdet
Laut Studienautor Jörg Kubitzki hört ein Viertel der Österreicher beim Gehen Musik. Problematisch sei daran, dass neuere Kopfhörermodelle jegliche Geräusche von außerhalb abblocken, was die Unfallgefahr zusätzlich erhöhe. Das Fotografieren – etwa für soziale Netzwerke – sei für Fußgänger ebenfalls riskant.
Dass davon primär junge Menschen betroffen sind, überrascht nicht. Die meisten Fußgängerunfälle haben aber dennoch Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Ganz genau jedes zweite Unfallopfer kann der Gruppe der Senioren zugeordnet werden.
Unfall-Auslöser sind meist Trunkenheit, Müdigkeit und Regelverstöße sowohl auf Fußgänger- als auch auf Autofahrerseite. Außerdem häufig unterschätzt seien Parkplätze, auf denen sich jeder sechste Fußgängerunfall zutrage. Sogar ein Viertel der verunglückten Fußgeher wurde von rückwärtsfahrenden Autos verletzt.
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