Umfrage: Sommerferien als große Belastung für Eltern

Umfrage: Sommerferien als große Belastung für Eltern
Für mehr als 1,1 Millionen Schulkinder in Österreich stehen die Sommerferien vor der Tür. Für Eltern bedeutet oft nicht nur eine organisatorische, sondern auch eine finanzielle Herausforderung.

Schulferien sind oft nur für die Kinder ein Anlass zur Freude. Was viele Eltern schon aus eigener Erfahrung wissen, wurde nun durch die Ergebnisse einer Elternbefragung im Zuge der AK-Schulkostenstudie bestätigt. 

Dabei kam klar heraus, dass die Ferien eine finanzielle und organisatorische Herausforderung bedeuten, die von den Familien zumeist privat zu bewältigen sind. Kein Wunder, schließlich stehen den - in den meisten Fällen - fünf Urlaubswochen berufstätiger Eltern insgesamt 14 Ferienwochen schulpfichtiger Kinder gegenüber. Nicht nur ist das eine organisatorische Mammutaufgabe, es kann auch ins Geld gehen.

Kostspielige Fremdbetreuung

Im Durchschnitt, zeigte sich bei der Befragung, geben Eltern 415 Euro pro Kind für die Ferienbetreuung aus. Eine Summe, die von knapp der Hälfte der Eltern als finanzielle Belastung angesehen wird - besonders bei Familien mit nur einem Elternteil. 

„Jedes Kind und alle Jugendlichen sollen sich in den Ferien erholen und sich abseits des schulischen Lernens auf die eigenen Interessen konzentrieren können. Die Befragung zeigt uns aber, dass das nicht jeder und jede kann, denn wieder ist entscheidend, wie dick das Geldbörserl der Eltern und Großeltern ist“, sagt dazu Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB.

Die Ferien: Ein Jonglierakt

81 Prozent der befragten Eltern gaben an, die Sommerferien bereits durchgeplant zu haben. Dabei zeigte sich folgendes Bild: 

Im Durchschnitt gehen Kinder und Jugendliche

  • eine Woche in eine öffentliche Ferienbetreuung
  • eine Woche in eine private Ferienbetreuung wie bspw. ein Feriencamp
  • eine Woche sind die Schüler:innen allein, unbetreut zu Hause und
  • sechs Wochen betreuen Eltern, Großeltern und Bekannte die Kinder. In 17 Prozent der Haushalte übernehmen auch ältere Geschwister Betreuungsaufgaben.

Um die Lücken, die beim Betreuungsnetz aus Großeltern und Großfamilie bleiben, zu schließen und nicht allzu sehr auf kostspielige Fremdbetreuung ausweichen zu müssen, konsumieren Eltern oft einen Großteil ihres Jahresurlaubs in den Sommerferien und jonglieren mit der Arbeit

Jeder dritte verlegt seinen Arbeitsplatz in den Sommerferien vorübergehen auch ins Homeoffice, um die Kinder zu betreuen. Aller Bemühungen zum Trotz geht es sich dennoch oft nicht aus: jeder zehnte Elternteil gibt an, in Ferienzeiten die Arbeitszeit reduzieren zu müssen.

„Eltern müssen in den Ferien oft abwechselnd Urlaub und Zeitausgleich nehmen oder parallel zum Homeoffice die Kinder versorgen, damit die gesamte Ferienzeit abgedeckt werden kann. Das ist weder fair noch sinnvoll“, sagt Schumann.

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