Unterricht nicht vor 9 Uhr? Schule testet Gleitzeit-Modell

Unterricht nicht vor 9 Uhr? Schule testet Gleitzeit-Modell
Später zur Schule gehen und länger schlafen? Viele Schülerinnen und Schüler würden sich das wünschen. An einer Schule können sie es sich jetzt aussuchen.

Gerade im Winter, wenn es noch dunkel und kalt draußen ist, braucht es eine gewisse Zeit, bis Kinder wach und aufnahmefähig sind. Viele würden lieber noch länger im Bett bleiben, ausschlafen und sich nicht um sechs Uhr für die Schule hochquälen.

Schon lange wird über dieses Thema in Deutschland und anderen Ländern diskutiert: Ist es sinnvoller, den Schulunterricht erst später beginnen zu lassen? Nun testet eine Schule im deutschen Bundesland Baden-Württemberg einen späteren Unterrichtsbeginn, berichten die OÖ Nachrichten.

Unterricht erst nach 9 Uhr

Zweimal pro Woche dürfen sich Jugendliche aus der siebten Klasse aussuchen, ob sie wie gewohnt um 7.50 Uhr oder erst zwei Stunden später in den Unterricht starten wollen. Wer später kommt, muss den versäumten Stoff nachholen. Getestet wird noch bis Pfingsten, dann möchte die Schule entscheiden, ob man die Idee in weiteren Klassen ausprobieren sollte.
 
In den meisten deutschen Schulen beginnt der tägliche Unterricht zwischen 7.30 und 7.45 Uhr. Nur wenige starten um 9 Uhr. Relativ unbekannt ist, dass Schulen sich aussuchen können, wann die erste Stunde losgeht.

Weniger Zeit für Hobbys

Grundsätzlich spalten sich die Meinungen zu diesem Thema. Nicht einmal Expertinnen und Experten sind sich einig, ob ein früher oder später Schulstart gut oder schlecht ist. Untersuchungen zeigen unterschiedliche Ergebnisse: Bei einem späteren Start seien die Kinder ausgeschlafener, aufmerksamer und aufnahmefähiger. 

Allerdings kommen sie dann auch erst später nach Hause und haben weniger Zeit, ihren Hobbys nachzugehen. Viele Kinder müssen in der Früh schon mit ihren Eltern das Haus verlassen und bräuchten dann ohnehin Betreuung.

Fix ist, dass Kinder länger schlafen (sollen) als Erwachsene. Sie brauchen meistens 10 bis 11 Stunden Ruhezeit. Erwachsene hingegen kommen mit sieben bis acht Stunden aus. Wobei auch das variiert, denn jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Schlaf und Erholung.

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