Übermüdet und nicht angeschnallt: Alltag im LKW

Übermüdet und nicht angeschnallt: Alltag im LKW
Viele Berufskraftfahrer müssen übermüdet hinters Steuer, zeigt eine Studie. Ein Viertel der Lenker schnallt sich auch nicht an, warnt die Asfinag.

Bis zu zwei Drittel der Lkw- und Busfahrer und -innen müssen mit chronischer Müdigkeit ans Steuer, so eine Studie der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF).

Fast ein Viertel der Lenkerinnen und Lenker von Schwerfahrzeugen schnallt sich nicht an, zeigt die Asfinag auf.

Müde am Steuer

In der ETF-Studie mit rund 2.900 Befragten aus dem Jahr 2021 gaben 60 Prozent der Lkw- und 66 Prozent der Busfahrer an, regelmäßig unter Müdigkeit fahren zu müssen.

Schlechte Arbeitsbedingungen wie unregelmäßige und lange Arbeitszeiten sowie unzureichende Ruhe- und Pausenzeiten wären dafür die Hauptursachen.

Am 21. Juni startet die ETF daher den ersten europaweiten Sensibilisierungstag zum Thema. Damit will man aufzeigen, wie kritisch dieses Problem im Straßenverkehr ist.

Die Fahrer müssten fair bezahlt und durch faire Regeln geschützt werden. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sei auch von entscheidender Bedeutung, um neue Lenker und Lenkerinnen zu gewinnen und an den Beruf zu binden.

Gurtmuffel

Für ein Thema sensibilisieren will auch die Asfinag. So hat sie heute, Dienstag, eine Aufklärungs-Kampagne gestartet. Grund: Fast ein Viertel der Lenkerinnen und Lenker von Schwerfahrzeugen schnallt sich nicht an.

Gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und der Bundessparte Verkehr der Wirtschaftskammer soll verdeutlicht werden, wie groß das Risiko bei einem Unfall ohne Gurt ist.

Im Jahr 2022 etwa wurden auf Autobahnen und Schnellstraßen mehr als 300 Lkw-Lenkerinnen und -Lenker bei Unfällen verletzt, neun Personen erlitten sogar tödliche Verletzungen. Mit ein Grund dafür ist auch die mangelnde Disziplin bei der Verwendung des Sicherheitsgurtes.

Überschlagssimulator

Um die Auswirkungen "sicht- und spürbar" zu machen, hat die Asfinag für den ersten Aktionstag einen Lkw-Überschlagssimulator organisiert, bei dem man sich den Kräften eines Unfalles aussetzen kann. Sobald man am eigenen Körper spürt, welche Kräfte dabei wirken, würde auch das Thema Sicherheitsgurt wieder mehr in den Vordergrund rücken.

Zusätzlich werden auf zahlreichen Rastplätzen Goodiebags samt Duftbaum für die Fahrerkabine verteilt, auf dem die Botschaft der Kampagne steht: "Die wertvollste Fracht bist du".

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