Übergriffe am Wörthersee: Vergewaltigungsprozess in Klagenfurt gestartet

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Zwei Männer sollen sich auf dem Wörthersee an Mädchen vergangen haben. Die Angeklagten beteuerten ihre Unschuld.

Wegen Vergewaltigung haben sich am Freitag zwei Männer, 28 und 34 Jahre alt, am Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Der russische und der bosnische Staatsbürger sollen vergangenes Jahr auf Booten am Wörthersee zwei jugendliche Mädchen missbraucht haben.

Die beiden Männer gaben zwar sexuelle Handlungen zu, bekannten sich aber nicht schuldig - alles sei freiwillig gewesen, vielmehr sei die Initiative von den Mädchen ausgegangen.

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Die beiden Männer waren mit einem Elektroboot auf dem See unterwegs, als sie auf ein anderes Boot, besetzt mit vier jugendlichen Freundinnen, trafen.

Während der Erstangeklagte nach kurzem Kennenlernen eines der Mädchen auf sein Boot hob, begab sich der zweite Mann auf das andere Boot. Dann sei es zu den Übergriffen gekommen, erklärte Staatsanwältin Krenare Fida in ihrem Anklagevortrag.

Videos und Fotos 

Die Verteidiger der Männer gaben an, ihre Mandanten würden zwar Tatsachengeständnisse ablegen, sich aber nicht schuldig bekennen. Sie wollen zahlreiche Widersprüche in den Aussagen der Mädchen ausgemacht haben, außerdem sei es unwahrscheinlich, dass ein strafrechtlich relevanter Übergriff vor Zeugen geschehe.

Die Mädchen hätten im Verlauf der Ermittlungen immer wieder neue Vorwürfe erhoben, außerdem gebe es Videos und Fotos, auf denen die Jugendlichen und die Männer gemeinsam zu sehen seien und offensichtlich Spaß miteinander hätten.

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Der Schöffenprozess unter Vorsitz von Richter Gernot Kugi wurde mit den Einvernahmen der Angeklagten begonnen. Er war vorerst bis Freitagnachmittag anberaumt.

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